Noch lagert der Stahlkorpus der Ericusbrücke nach der Sanierung neben dem Ericusgraben. In Kürze soll er wieder in sein Lager gehoben werden.

Hamburg. Ein Ende der Frischzellenkur für die Ericusbrücke am Rande der Speicherstadt ist in Sicht: Momentan werden die Aufträge für die letzten Arbeiten an der denkmalgeschützten Brücke vergeben. Über sie sollen nach Fertigstellung Radfahrer und Fußgänger zum Lohseplatz und künftig weiter zur U4-Station und HafenCity-Universität gelangen.

Die 1870 errichtete Ericusbrücke, über die früher die Straße Poggenmühle führte, war im Jahr 2005 für den Verkehr gesperrt worden, nachdem massive Rostschäden, Risse und Absackungen festgestellt worden waren.

Im Mai vergangenen Jahres begannen unter der Federführung des Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) die Restaurierungsarbeiten an dem Bauwerk. Allerdings mit den ersten Komplikationen.

Als der Brückenkörper von dem Mittelpfeiler im Ericusgraben gehoben werden sollte, zeigte sich, dass der Mobilkran nicht ausreichte, um den mehr als 100 Tonnen wiegenden Überbau anzuheben. Der Kran konnte den Ausleger nicht weit genug ausfahren, weil die Standfestigkeit des Krans wegen des nachgebenden Baugrunds nicht gewährleistet war.

Mit einem Raupenkran, der 120 Tonnen heben kann, wurde die Brücke dann Wochen später zur Sanierung auf einen Montageplatz an der Shanghaiallee gehievt und mit einem Zelt überbaut.

Ursprünglich war geplant war, dass die Restaurierung der Drehbrücke im Februar abgeschlossen sein sollten. Doch es kam zu Verzögerungen. Es zeichnete sich ab, dass der Zeitplan nicht mehr zu halten war. Zu Beginn des Jahres trennte sich der LSBG von der Baufirma. „Wegen des laufenden Verfahrens geben wir hierzu keine weiteren Informationen“, erklärt Helga Lemcke-Knoll von der LSBG-Geschäftsführung. Gegenwärtig vergibt der Landesbetrieb die noch letzten Arbeiten zur Fertigstellung des Bauwerkes. "Mitte April 2012 können wir hier Näheres sagen", kündigt die Geschäftsführerin an.