Verzögerung bei der Sanierung der denkmalgeschützten Ericusbrücke. Probleme beim Versuch, die Brücke aus ihren Lagern zu hieven.

Hamburg. "Die alte Dame ziert sich noch etwas“, unkt Björn Marzahn, Sprecher der Behörde für Landesentwicklung und Umwelt. Nachdem am 20. April ein erster Versuch eines Mobilkranes scheiterte, die über 100 Jahre alte Brückenkonstruktion zur Sanierung auf einen Montageplatz an der Shanghaiallee zu heben, soll nun in der zweiten Mai-Woche ein weiterer Anlauf unternommen werden. Dafür wird ein Raupenkran, der 120 Tonnen heben kann, an der Poggenmühle - der früheren Verbindung zwischen Brooktorkai und Lohseplatz - positioniert. Der ursprünglich eingesetzte Kran konnte den Ausleger nicht weit genug ausfahren, weil die Standfestigkeit des Krans wegen des nachgebenden Baugrunds nicht gewährleistet war. Am Freitag sollen die statischen Berechnungen für die Arbeiten abgeschlossen sein. Das Problem: Für die Brücke existieren keine Unterlagen. „Augenscheinlich wirkt die Brücke aber schlanker als sie in Wirklichkeit ist“, so Marzahn, der das Gewicht der Brücke mit "über 100 Tonnen" beziffert.

Bis 2005 war die Ericusbrücke für den Autoverkehr genutzt worden. Nachdem Schäden entdeckt worden waren, wurde sie gesperrt. Nachdem die Brücke auf dem Montageplatz saniert wurde, soll sie zum Jahresende für Fußgänger und Radfahrer wieder freigegeben werden - als Verbindung zum noch entstehenden Lohse-Quartier.