Bei rund 10.000 Hamburgern wurde pro Jahr ein Tumor festgestellt. 21.000 Frauen und 25.000 Männer lebten 2009 mit der Diagnose Krebs.

Hamburg. Nahezu jeder Deutsche ist im Laufe seines Lebens unmittelbar oder durch Erkrankungen von Familienmitgliedern oder Freunden von der Diagnose Krebs betroffen. 10.000 Hamburger sind im Zeitraum von 2007 bis Ende 2009 an einem bösartigen Tumor erkrankt, wie aus der neuen Hamburger Krebsdokumentation des Gesundheitsamtes aktuell zu entnehmen ist. Derzeit leben etwa 46.000 Menschen in Hamburg, bei denen innerhalb der vergangenen 15 Jahre Krebs festgestellt worden ist. Mehr als ein Viertel davon sind Frauen mit oder nach einem bösartigen Brusttumor. Gleichzeitig geht die Sterblichkeit zurück und viele der Krankheiten können als chronisch bezeichnet werden.

+++ Die komplette Krebsdokumentation als PDF (Teil 1) +++

+++ Die komplette Krebsdokumentation als PDF (Teil 2) +++

Im beobachteten Zeitraum von 2007 bis 2009 erkrankten 4845 Männer an Krebs, bei den Einwohnerinnen waren es 4917. Zu den häufigsten betroffenen Organen zählen bei Männern die Prostata (24 Prozent), die Lunge (16 Prozent) und der Darm. Die Frauen erkranken häufig an Brustkrebs (32 Prozent), Darm- (13 Prozent) und Lungenkrebs (zehn Prozent). Nicht eingerechnet in diese Statistik sind die rund 2400 nicht-melanotischen Hauttumore.

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Deutliche Unterschiede gibt es in der Anzahl der Neuerkrankungen in den verschiedenen Bezirken der Hansestadt. Auf 100.000 Einwohner gerechnet leben mit 897,4 Patienten die meisten Erkrankten in Harburg. Darauf folgt Altona mit 862,7 Patienten, im Bezirk Nord leben 820,4 Patienten. Schlusslicht ist Bergedorf mit 801,5 Patienten.

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Auffällig im zeitlichen Trend ist der starke Anstieg der Brustkrebsneuerkrankungen ab 2008 mit dem Einsetzen des Mammographie-Screening-Programms in Hamburg. Bei Männern ist der anhaltend rückläufige Trend der Bronchialkrazinome hervorzuheben. Die krebsbedingte Sterblichkeit sank altersstandartisiert seit Anfang der 1990er Jahre etwa um 20 Prozent. Die häufigste Krebstodursache für beide Geschlechter sind Bronchialkarzinome. Bezogen auf die Bevölkerung sind Männer häufiger von einer Krebsdiagnose betroffen als Frauen.