150 Mitarbeitern von Nokia Siemens Networks droht eine Kündigung, sollten die Standorte in Hamburg, Bremen und Hannover geschlossen werden.
Hamburg. Der massive Stellenabbau bei Nokia Siemens Networks hat die von Arbeitsplatzverlust bedrohten knapp 150 Mitarbeiter im Norden zum Protest herausgefordert. Am Montag demonstrierten nach Angaben der IG Metall rund 120 Beschäftigte in Hamburg gegen die geplanten Schließungen der Firmenstandorte in der Hansestadt sowie in Bremen und Hannover.
+++ Nokia Siemens Networks in Bedrängnis: 2900 Stellen gefährdet +++
Vor der Demo hatte es zudem ein Betriebsratsversammlung gegeben. "Die uns vorgelegten Pläne haben offen gelegt, dass im Management völlige Konzeptlosigkeit herrscht", sagt Kerstin Sprengard, Betriebsratsvorsitzende von Nokia Siemens Networks (NSN) Region Nord. Sprengard kritisierte zudem die Kommunikation innerhalb des Konzerns im Bezug auf die Bekanntgabe des Jobabbaus und die möglichen Perspektiven. "Viele meiner Kollegen haben die Nase voll und wollen kündigen, egal was wir jetzt noch erreichen."
+++ Nokia Siemens Networks will weltweit 17.000 Stellen streichen +++
Auch Gewerkschaftsvertreter Martin Geißler zeigte sich betroffen von der Hilfs- und Konzeptlosigkeit der Betriebsleitung. Sie habe den Beschäftigten keine Antworten auf Fragen zur wirtschaftlichen Entwicklung der Standorte geben können, sagte Geißler. "Und wenn man dann noch nicht mal weiß, mit welchen Konzepten man gegenüber den Kunden auftreten will, da bin ich schon sehr erschrocken.“
Siemens und Nokia sind je zur Hälfte an dem Telefonnetz-Ausrüster NSN beteiligt, der rote Zahlen schreibt. NSN will bundesweit 2900 von 9100 Stellen streichen und 30 von 35 Standorten schließen. Das Unternehmen will sein Geschäft auf schnelle mobile Internet-Netze ausrichten.
(Mit Material von dpa)