Familienministerin Schröder zeichnet den Hamburger Claus T. Dammann mit dem Sonderpreis beim “Spitzenvater des Jahres 2012“ aus.

Hamburg. Am heutigen Weltfrauentag werden auch Männer geeehrt, die den Weg der Emanzipation mitgegangen und aktiv unterstützt haben. Der Mestemacher-Preis "Spitzenvater des Jahres 2012" wird heute in Berlin vergeben. Neben den beiden Hauptpreisen, dotiert mit jeweils 5000 Euro, geht der Sonderpreis an den 54-jährigen Hamburger Claus T. Dammann.

"Claus T. Dammann gehört zu den Wegbereitern emanzipierter Väter", so die Initiatorin des Preises Ulrike Detmers. Dammann habe für seine Frau Angelika seine eigene berufliche Entwicklung bereits in den 1990er-Jahren zurückgestellt. "Er gehört zu der kleinen Gruppe von Vätern, die im letzten Jahrzehnt des vergangenen Jahrhunderts Erziehungsurlaub genommen haben." Er habe von 1999 bis 2007 das (fast) komplette Haushaltsmanagement übernommen. Der Sonderpreis ist mit 2.500 Euro dotiert.

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Neben Claus T. Dammann wurden auch der allein erziehende Vater Marc Steinmetz (37) aus Rheinland-Pfalz und Arne Gericke (47) aus Tessin bei Rostock ausgezeichnet. Gericke ist vierfacher Vater und Begleiter von zur Zeit drei Pflegekindern. Er gab seinen Job als Heimleiter eines Seniorenzentrums auf und machte sich als Trauerredner und Seelsorger selbstständig, um sich besser um die Kinder kümmern zu können. Er bereitet ihnen Frühstück und schmiert die Pausenbrote für die fünf Schulkinder. Er ist es auch, der ihnen nachmittags bei den Hausaufgaben hilft und sich ihre Sorgen und Nöte anhört. „Ich habe irgendwann gespürt, dass etwas geschehen muss, damit ich für die Kinder wirklich da sein kann und allen eine Heimat und ein Nest bieten kann“, sagt Gericke. „Jetzt kann ich über meine Zeit frei verfügen und alles besser unter einen Hut bringen.“

Dass er seiner Frau so tatkräftig zur Seite steht und sie beide arbeiten können, macht ihn zum „Spitzenvater des Jahres 2012“.

Der Preis wird seit 2006 verliehen. Er zeichnet Familienväter für den Einsatz in ihren Familien aus, der laut Mestemacher-Gesellschafterin Ulrike Detmers immer noch nicht selbstverständlich sei.

„Die partnerschaftliche Lebensweise wird in Deutschland noch zu selten in die Praxis umgesetzt“, sagte Detmers. „Das führt unter anderem oftmals dazu, dass Frauen wie Männer befürchten, durch die Geburt eines Kindes überfordert zu werden.“

Verliehen wird die Auszeichnung unter der Schirmherrschaft von Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) am heutigen Donnerstag in Berlin. (km)