Aus verschiedenen Winkeln der Stadt bieten sich überraschende Blicke auf die Elbphilharmonie. Die schönsten Perspektiven gibt es im Hafen.
Hamburg. Nein, fertig ist sie noch lange nicht. Ein definitiver Eröffnungstermin ist nicht im Kalender zu erkennen. Noch spielt der Regen die Konzerte auf dem Beton - und statt mit sanften Geigenklängen macht sie mit harten Skandalschlagzeilen und immer höheren Millionenbeträgen von sich reden. Noch tragen die Gäste gelben Schutzhelm statt kleines Schwarzes. Und der Polier bleibt lange noch der Dirigent.
Doch das ändert nichts daran: Die Elbphilharmonie prägt bereits Hamburgs Silhouette. Das neue Wahrzeichen ist in Sicht. Aus unterschiedlichen Winkeln der Stadt.
Eigentlich ist die Elbphilharmonie eine Hafen-Philharmonie. Die schönsten Blicke auf das neue Wahrzeichen der Stadt hat man als Hamburger, wenn man sich einmal in den Süden traut - ans andere Ufer der Elbe. Mitten im Hafen kann man die Kultur entdecken. An allen Ecken. Immer wieder taucht die imposante Architektur des Konzerthauses zwischen Industrie, Containern und alten Kränen auf.
Selbst vom fast neun Kilometer fernen Finkenwerder - aus dem Gorch-Fock-Park oder dem benachbarten Rüschpark kurz vor der Airbus-Landebahn - geben die gläsernen Wellen der neuen rund 110 Meter und 26 Stockwerke hohen Philharmonie in der Skyline-Sinfonie Hamburgs noch den Ton an. Von der Alster aus hingegen sieht man sie nur zaghaft schüchtern über die linke "Schulter" des Rathauses blicken.
Hinter rostig verdreckten Chemietanks auf dem Kleinen Grasbrook strahlt sie hervor. Ein alter Hafenkran am Schuppen 52 scheint mit seinem grauen Arm beim Bau mithelfen zu wollen. Die drall-bunte Nana-Skulptur der französischen Künstlerin Niki de Saint Phalle vor dem Musicalzelt vom "König der Löwen" versucht (scheinbar) Tag für Tag, einen Ball in das noch offene Dach über dem Konzertsaal zu werfen.
Die großen Containerschiffe und die kleinen Frachter aus aller Welt haben im Hafen eine neue Landmarke gefunden. Und alle, die Hamburg auf der Elbe verlassen, blicken zurück auf - eine neue Kehrwieder-Welle.
Selbst wer auf der Autobahn 7 aus dem Süden nach Hamburg kommt, kann sie sehen - silbern-keck, am Horizont blitzend über die orangefarbenen Hapag-Lloyd- oder die roten Hamburg-Süd-Container hinweg.
Den schönsten Anblick Hamburgs hat man mitten aus dem Herzen der Hafenstadt. Der schönste Blick auf die Stadt und ihre Zukunft.
Die Foto-Reportage ist ein regelmäßiger Bestandteil der Thema-Seite. An jedem zweiten Montag erscheint eine Reportage in Bildern.