Freude an Frühblühern: NDR-Fernsehgärtner John Langley gibt Pflanzentipps
Kaum treffen die ersten Sonnenstrahlen auf den noch müden Boden, spielen nicht nur wir Menschen, sondern auch die ersten Bienen, Maulwürfe und Wühlmäuse "verrückt". Der kalendarische Reigen zeigt sich zunächst unschuldig weiß, vereinzelt oder flächendeckend durch sprießende Schneeglöckchen bevorzugt auf sonnigen Plätzen im Garten. Wer während der schneeweißen Blütezeit für seine mehrjährigen krautigen Pflanzen einen weiteren wärmenden hellen Standort sucht, kann Schneeglöckchen-Arten sogar jetzt problemlos umpflanzen.
Wer nur gelbe Osterglocken kennt, wird staunen, wenn beispielsweise großkronige Schalennarzissen - wie die mittelgelbe "Carlton" und die cremeweißen "Ice Follies" -, gefüllte Sorten wie "Cheerfulness" und "Dick Wilden", alpenveilchenblütige, kleinkronige Tellernarzissen, Jonquillen, Tazetten und Dichternarzissen als perfekte Frühlingsboten ihr schönstes Gesicht zeigen.
Und wenn das nicht passiert? Das bekannte "Nichtmehrblühen" kann durch Bodenmüdigkeit oder Nahrungsmangel der Narzissen entstanden sein. Durch regelmäßige Teilung und Umpflanzung (alle drei bis fünf Jahre) im Juni/Juli kann der Blühfrust erfolgreich vermieden werden.
Vorbeugend müssen Schneeglöckchen, Winterlinge, Tulpen und Narzissen gedüngt werden. Alle diese Frühlingsblüher können zusätzliche Nährstoffe nur aufnehmen und verarbeiten, solange sie grüne Blätter haben; und die ziehen sie bekanntlich kurz nach der Blüte ein. Der übereifrige Griff zur Gartenschere, um das noch grüne Laub nach der Blüte sofort zu kappen, hat zur Folge, dass sich dann nicht mehr ausreichend Nährstoffreserven in der Zwiebel ablagern können. Durch diese fehlenden "Energien" wird verhindert, dass dann im kommenden Jahr eine aktive Blütenbildung den Frühling einläutet.