Ist mediterrane Kost wirklich besser als Burger oder Hausmannskost? Für die ARD machte Mälzer den Selbstversuch - mit überraschendem Ergebnis.

Hamburg. Für die ARD nimmt der Hamburger TV-Koch Tim Mälzer ("Die Bullerei") vermeintlich gesundes und ungesundes Essen unter die Lupe. 45 Test-Esser ernährten sich für ihn einen Monat lang exakt nach Speiseplan. Der 41-Jährige servierte ihnen – wissenschaftlich begleitet vom Stoffwechselexperten Peter Nawroth – abwechselnd Burger, deutsche Hausmannskost und Mediterranes.

Am Anfang des „Ernährungs-Checks“ stehen die Thesen Nawroths, Ärztlicher Direktor am Uniklinikum Heidelberg: Ungesunde Nahrungsmittel soll es nicht geben. Ein gesunder Mensch wie Mälzer kann alles essen, was er will, sofern die Menge stimmt. Es gibt auch keine Ernährung, die ihn noch gesünder machen kann.

45 gesunde Männer lädt Mälzer daraufhin in seine Studioküche gleich neben seinem Restaurant „Bullerei“ im Schanzenviertel ein. Skurril: Frauen kommen "wegen hormoneller Schwankungen" nicht infrage. Essen nach genauem Plan heißt es für die Teilnehmer nun vier Wochen lang. Zunächst lassen der TV-Koch und seine wissenschaftlichen Berater die Männer zwei Wochen lang exakt die gleiche Kost zu sich nehmen, um den Stoffwechsel zu vereinheitlichen. Die Kalorienzahl bleibt auch danach für alle Kandidaten gleich, doch die Speisepläne der folgenden 14 Tage unterscheiden sich extrem. Typische Mittelmeerkost, die reich an Vitaminen, ungesättigten Fettsäuren und Ballaststoffen ist, gibt es für die eine Gruppe, Hausmannskost mit viel Fleisch und vielen Kohlenhydraten für die nächste und Burger, Pommes, Hot Dog und Co für die dritte.

Die am Ende gemessenen Blutwerte hätten zur Überraschung Mälzers und der Autoren keinerlei Abweichungen gezeigt – unabhängig von Vitamin-, Fett- oder Ballaststoffgehalt der Nahrung, berichtete der TV-Koch. Untersucht wurde das Blut der Männer auf Risikofaktoren für eine Herz-Kreislauferkrankung und Diabetes sowie auf die Versorgung mit Vitaminen. Experte Nawroth sah seine These bestätigt: Zufriedenheit und Stressbewältigung sind bei der Prävention von Herzkrankheiten und Diabetes entscheidender als vermeintlich gesunde Ernährung. Dass die Blutwerte letztlich keine Abweichungen zeigten, sollte nach seiner Ansicht kein Freibrief sein. Es sei klar, dass übermäßige Kalorien- und Fettzufuhr das Risiko für derartige Erkrankungen erhöhten.

Tim Mälzer meinte bei der Vorstellung des Films: „Wenn ich zu viel wiege, muss ich mich mehr bewegen und weniger Kalorien zu mir nehmen“ Und: „Bei mir gehören immer noch der Burger oder die Ravioli aus der Dose, die ich gerade gestern Abend wieder an der Tanke gekauft habe, dazu.“

Sendetermin ist Montag, 27. Februar, 20.15 Uhr.

(Mit Material von dpa)