Während die Zahl der Asylbewerber aus dem Nahen Osten weiter anstieg, nahm die Zahl der Flüchtlinge vom Balkan weiter ab.
Hamburg. Hamburg hat im vergangenen Jahr 1546 Asylbewerber aufgenommen, das sind 168 mehr als im Jahr zuvor. Etwa jeder zweite Flüchtling (767) kommt aus Afghanistan. Häufig vertreten waren auch Iraner (111), Serben (106), Mazedonier (80) und Iraker (89). Während die Zahl der Asylbewerber aus dem Nahen Osten weiter anstieg, nahm die Zahl der Flüchtlinge vom Balkan weiter ab.
Ende 2011 liefen noch 1293 Asylverfahren, 374 mehr als Ende 2010.
4069 Flüchtlinge wurden Ende des vergangenen Jahres in Hamburg geduldet, 43 weniger als ein Jahr zuvor. Geduldet werden sie, wenn ihr Asylbegehren abgelehnt wurde, sie aber aufgrund von Bürgerkrieg, Krankheit oder fehlenden Dokumenten nicht abgeschoben werden können.
718 geduldete Menschen erhielten 2011 ein Aufenthaltsrecht in Hamburg aufgrund einer anderen Rechtsgrundlage. Dazu zählen unter anderem 15 Menschen, denen die Härtefallkommission eine positive Integration bescheinigte.
Insgesamt 445 Personen wurden im vorigen Jahr abgeschoben, sechs weniger als 2010. Jeder Fünfte (89) war ein Straftäter.
132 Menschen wurden aus der Abschiebehaft zurückgeführt. Die meisten Personen mussten nach Serbien (88) ausreisen, gefolgt von der Türkei (59), Mazedonien (36), Polen (32) und Ghana (24).
Insgesamt wurden 2011 in Hamburg 3791 Asylbewerber registriert. 2245 von ihnen wurden entsprechend den Verteilungsquoten in andere Bundesländer verteilt.