"Nicht wie der Fußballverein, sondern wie die Frage", sagt Carsten Werda, wenn er seinen Nachnamen nennt. Der 49-Jährige ist Erster Polier und damit wichtigster Mann auf der Baustelle des Opern-Plaza an der Hamburger Dammtorstraße, wo gestern Richtfest gefeiert wurde. In 26 Berufsjahren hat Werda gelernt, was für die Arbeit am Bau das Wichtigste ist: die Mitarbeiter für das Projekt zu begeistern - ganz nach seiner Devise: "Der Weg ist das Ziel."

Nach dem Abitur hatte sich der Norderstedter gegen ein Studium entschieden, stattdessen machte er eine Lehre als Stahlbetonbauer. Dann ging er auf die Walz. "Ich wollte noch etwas von der Welt sehen, bevor ich anfing zu arbeiten", sagt er. In Frankfurt, in einem Restaurant mit Kegelbahn, wo er untergekommen war, lernte er seine spätere Frau Manuela kennen. "Mich haben ihr großes Herz und ihre Leichtigkeit, mit Menschen umzugehen, fasziniert", sagt er. Er kam noch bis Frankreich und in die Schweiz, dann brach er seine Wanderschaft nach zwei Jahren ab. "Ein Jahr zu früh, aber die Liebe war stärker", sagt Werda schmunzelnd.

Mit seiner Manuela und zwei Kindern im Teenageralter lebt Werda immer noch in Norderstedt. Aber das Reisen, das er damals der Liebe wegen eingeschränkt hatte, liegt ihm bis heute im Blut. Zuletzt war er mit Frau und Kindern häufig am Roten Meer - zum Tauchen und Schnorcheln. Manchmal ist eben auch das Ziel wichtig.