Deutschlands Weg zum dritten Weltmeistertitel. Besonders ein Moment der WM 1990 in Italien hat sich in den Köpfen der Fußballfans eingemeißelt.
20 Jahre liegt der dritte und letzte Erfolg einer deutschen Nationalmannschaft bei einer Weltmeisterschaft nunmehr zurück. Besonders ein Moment der WM 1990 in Italien hat sich in den Köpfen der Fußballfans eingemeißelt: der verwandelte Foulelfmeter Andreas Brehmes beim 1:0-Sieg über Finalgegner Argentinien.
Es war zugleich der letzte Turnierauftritt einer Auswahl der alten Bundesrepublik - und der Höhepunkt der Karriere von Lothar Matthäus. Schon zum Auftakt steuerte der Kapitän zwei Treffer zum 4:1-Sieg gegen die Auswahl Jugoslawiens bei. Auch die Vereinigten Arabische Emirate stellten beim 5:1 keinen ernst zu nehmenden Gegner für den Weltmeister der Jahre 1954 und 1974 dar. Diesmal traf Rudi Völler doppelt. Ein 1:1 gegen Kolumbien, Torschütze Pierre Littbarski, rundete die Gruppenphase ab.
Legendär ist das Duell im Achtelfinale gegen die Niederlande. Die Spuck-Attacke von Frank Rijkaard gegen Rudi Völler ging als einer der größten Skandale in die WM-Historie ein. Für die sportlichen Schlagzeilen sorgten in dieser Partie indessen Jürgen Klinsmann und Brehme, die mit ihren Treffern den Weg ins Viertelfinale ebneten. Was Franz Beckenbauer eine Woche später gegen die Tschechoslowakei zu Gesicht bekam, sorgte beim Teamchef indes für Unmut. Seine Akteure stellten nach der 1:0-Führung, erzielt durch ein Elfmetertor von Matthäus, jegliche Offensivbemühungen ein und ermauerten sich anschließend das Weiterkommen.
In der Runde der letzten vier traf Deutschland auf England, und der Klassiker hielt, was er versprach. Zunächst war es wieder einmal Brehme, der per Freistoß die Führung markierte. Der Jubel währte allerdings nicht lange, da Englands Gary Lineker zehn Minuten vor dem Abpfiff zum 1:1 ausglich. Das Elfmeterschießen musste somit für die Entscheidung sorgen. Die deutsche Elf behielt die Nerven, Englands Stuart Pearce und Chris Waddle nicht. Nach 1982 und 1986 war der dritte Finaleinzug in Folge perfekt - diesmal mit glücklicherem Ausgang.
DFB-Aufgebot im Finale gegen Argentinien: Illgner, Augenthaler, Buchwald, Kohler, Berthold (73. Reuter), Häßler, Matthäus, Littbarski, Brehme, Völler, Klinsmann