Die Polizei hofft auf weitgehend friedliche Mai-Demos
58 Hundertschaften Bereitschaftspolizei in Berlin, fünf in Hamburg: Schon dieses Zahlenverhältnis zeigt, wo am 1. Mai die Luft brennen wird. "Nach allem, was wir wissen, erwarten wir einen verhältnismäßig ruhigen Feiertag", sagt Polizeisprecher Ralf Meyer. Gleichwohl werden mehrere Tausend Hamburger auf den fünf großen Demonstrationen erwartet, die der Gewerkschaftsbund DGB, die Euromayday-Bewegung und ein Konglomerat ultralinker Gruppierungen angemeldet haben.
Mit erwarteten 5000 Teilnehmern wird die DGB-Demo vom Besenbinderhof zum Museum der Arbeit in Barmbek der größte der Umzüge. Auch in Harburg und Bergedorf erwartet der DGB mehrere Hundert Teilnehmer.
Die studentische Euromayday-Bewegung hofft, 2000 Mitdemonstrierende mobilisieren zu können, um gegen "unverlässliche Lebens- und Arbeitsbedingungen" zu protestieren.
Zeitgleich finden in nahezu allen europäischen Metropolen Euromayday-Umzüge statt. Mit Gewalt rechnet die Polizei bei diesem Aufzug nicht - wohl aber mit "Guerilla-Aktionen" an Schauplätzen, die den Reichtum der Stadt und eines Teils ihrer Bürger symbolisieren.
Anders bei der "Revolutionären Mai-Demo: Kapitalismus zerstören", die unter anderem von Aktivisten aus dem Umfeld des linksradikalen Zentrums "B 5" an der Brigittenstraße organisiert wird. Der Aufmarsch endet im Schanzenviertel - wo es folglich in den Nächten zu Auseinandersetzungen kommen könnte. Vermutlich schon heute wird indes ein Großteil der gewaltbereiten Hamburger Autonomen nach Berlin reisen.