Die Nachricht hat auch sie verblüfft: Nicole Möhring, die gestern früh ihre etwas verschlafen Drillingsmädchen Annica, Viviane und Sophie, zwei Jahre alt, in die Kita Alter Teichweg im Stadtteil Wandsbek brachte, zeigte sich von den Plänen des Senats zur Erhöhung der Kita-Beiträge durchaus überrascht: "Ich finde eine Beitragserhöhung nicht gut", so die 30 Jahre alte Malerin und Lackiererin, die sich derzeit noch im Mutterschutz befindet. "Leute, die viel verdienen, arbeiten in der Regel auch hart für ihr Geld und sollten meiner Ansicht nach nicht extra finanziellen Belastungen ausgesetzt werden."
Nicole Möhring plädiert dafür, dass grundsätzlich alle Eltern die gleichen Beitragssätze für die Betreuung ihrer Sprösslinge zahlen - egal welches Einkommen sie haben. "Davon abgesehen finde ich es äußerst befremdlich, dass einerseits das Kindergeld um 10 Euro erhöht wird, damit Familien finanziell entlastet werden, und andererseits die Kita-Beitragssätze steigen sollen. Ein solches Umverteilen stärkt nicht gerade das Vertrauen in die Politiker", sagt Möhring und fügt hinzu: "Der Staat sollte lieber mehr Gelder in Kinder investieren, anstatt ständig den Rotstift anzusetzen."