Nun liegt die Entscheidung über die künftige Schulstruktur in Hamburg also in den Händen der Wähler. Das ist doch gut so. Zwar wäre es für alle Beteiligten besser gewesen, wenn sich die Reformgegner und -befürworter auf einen Kompromiss geeinigt hätten, weil der Volksentscheid die Stadt so oder so spalten wird. Aber wenn die einen die flächendeckende Einführung der Primarschule unbedingt wollen und die anderen partout nicht, muss letztlich jemand entscheiden. Und die eigene Entscheidung wird das Volk am ehesten akzeptieren.
Hilfreich wäre ein von Sachfragen dominierter Wahlkampf. Dass der Initiativensprecher die gescheiterten Verhandlungen mit Schwarz-Grün "dunkle politische Zeiten" nannte und die Schulsenatorin im Gegenzug etwas despektierlich von der "Scheuerl-Initiative" sprach, lässt nichts Gutes erahnen. Wenn die Kontrahenten von den Bürgern eine sachliche Entscheidung über die Schulstruktur und nicht über sonstige politische Vorgänge verlangen, sollten sie das vorleben.