Mit palmölhaltigen Schokoriegeln wie Kitkat soll Nestlé zur Zerstörung des indonesischen Urwalds beitragen - die Heimat der Orang-Utans.

Hamburg/Frankfurt. Der Lebensmittelkonzern Nestlé trägt laut Greenpeace mit der Produktion von palmölhaltigen Schokoriegeln wie Kitkat zur Zerstörung des indonesischen Urwalds bei. Durch die Rohdung des Urwalds zugunsten von Ölpalmplantagen werde die Lebensgrundlage der bedrohten Orang-Utans vernichtet, heißt es in einem in Hamburg veröffentlichten Greenpeace-Bericht. „Jeder Biss in einen Kitkat-Riegel zerstört das Leben der letzten Orang-Utans ein bisschen mehr“, erklärte die Waldexpertin der Umweltschutzorganisation, Corinna Hölzel.

Greenpeace-Aktivisten demonstrierten vor der Nestlé-Deutschland-Zentrale in Frankfurt und vor dem Wandsbeker Schokoladen-Werk des Konzerns. Der Nahrungsmittelriese produziert in der Hansestadt neben Kitkat auch Smarties und andere Schoko-Produkte.

Laut Greenpeace kauft Nestlé Rohstoffe von dem umstrittenen indonesischen Hersteller Sinar Mas. Dieser Lieferant verletze internationale Standards und indonesisches Recht, er sei an Landkonflikten beteiligt und rode wertvolle Regenwälder in Orang-Utan-Gebieten. Allein Nestlé, der größte Nahrungsmittel- und Getränkehersteller der Welt, habe seinen Bedarf an Palmöl in den letzten drei Jahren auf 320.000 Tonnen verdoppelt.

Als Reaktion auf die illegalen Machenschaften von Sinar Mas haben die Firmen Unilever und Kraft laut Greenpeace bereits ihre Verträge mit den Indonesiern gekündigt. „Während andere Firmen handeln, weigert sich Nestlé, seine Verantwortung wahrzunehmen und seine Geschäfte mit dem größten Urwald- und Klimakiller Indonesiens zu stoppen“, erklärte Hölzel. Neben Nestlé gibt es laut Greenpeace noch weitere schwarze Schafe: Auch in Keksen von Bahlsen, Maggi-Produkten, Kosmetik von Schwarzkopf oder Waschmitteln von Henkel könne Palmöl aus Urwaldzerstörung enthalten sein.

Nestlé erklärte zu den Vorwürfen, der Konzern vewende in Deutschland nur in einem "geringen Volumen" Palmöl und Palmkernöl oder daraus hergestellte Zwischenprodukte. Das Gesamtvolumen liege für Deutschland in einer Größenordnung um 7.000 Tonnen pro Jahr, dies entspricht nur etwa 0,03 Prozent der weltweiten Produktion. Zudem trage der Konzern aktiv zur Förderung nachhaltiger Anbaumethoden bei. Seit Januar 2010 decke Nestlé Deutschland den gesamten Bedarf an Palmöl mit so genannten Green Palm Zertifikaten ab. Mit diesen Green Palm Zertifikaten werde der nachhaltige Anbau unterstützt.