Unerkannt rollen hunderte Atomtransporte mit radioaktivem und hochgiftigem Material durch die Hansestadt. Die Linke äußert Kritik.
Hamburg. Die Linksfraktion hat die große Zahl der Atomtransporte durch Hamburg kritisiert. Rund 235 Atomtransporte mit radioaktivem und hochgiftigem Material sind nach Schätzung der Linken 2009 mitten durch die Stadt gerollt. Auf diese „erschreckende Zahl“ kam Die Linke durch die Beantwortung zahlreicher Anfragen an den Senat, erläuterte ihr Energieexperte Roman Denter. Das heiße, dass es im Schnitt alle 1,5 Tage einen Atomtransport gebe. Die Fraktion bemängelte auch, dass die Transport-Daten nicht über einen längeren Zeitraum gespeichert würden. Außerdem würden Fahrten mit „sonstigen radioaktiven Stoffen“, die nicht über den Hafen sondern nur über die Straße gingen, überhaupt nicht erfasst.
Die Fraktionschefin der Linken, Dora Heyenn, meinte, die Atomtransporte würden völlig unzureichend überwacht und gesichert. So sei der jetzt in Bremen gestoppte Schrott-Container im Hamburger Hafen anstandslos umgeladen worden. Das zeige, wie es um die Sicherheit bei den Atomtransporten bestellt sei. „Der Senat ist für die Sicherheit der Hamburgischen Bevölkerung verantwortlich und muss endlich etwas unternehmen. Das werden wir in der Bürgerschaft einfordern, sagte Heyenn.
Die Polizei hatte am Dienstag auf der Autobahn 1 bei Bremen den Fahrer eines Sattelzuges, der mit 15 Tonnen hochradioaktiven Stoffen beladen war. Das transportiere Uranhexafluorid, das zur Herstellung von Kernbrennstoff benötigt wird, lag in einem extrem verrosteten Container.