2009 haben im Norden deutlich mehr Firmen Insolvenzantrag stellen müssen als im Jahr davor. Der Rekordwert wurde aber noch nicht erreicht.

Hamburg/Kiel. In Hamburg und Schleswig-Holstein haben im vergangenen Jahr (2009) deutlich mehr Unternehmen Insolvenzanträge stellen müssen als ein Jahr zuvor (2008). Vor allem in der Hansestadt hat es mit insgesamt 838 Anträgen eine besonders starke Zunahmen um 195 oder 30 Prozent gegeben, teilte das Statistikamt Nord am Montag mit. Im nördlichen Nachbarland sind 1.203 Insolvenzanträge gezählt worden, 89 mehr als ein Jahr zuvor. Das entspricht einem Plus von acht Prozent.

Einen Höchststand bei den Insolvenzen hat es aber in beiden Bundesländern trotz der Wirtschaftskrise im vergangenen Jahr nicht gegeben. Die bisherige Höchstmarke gab es in Hamburg im Jahr 2003 mit 1.010 Unternehmensinsolvenzen. In Schleswig-Holstein wurden 2004 mit 1.516 Anträgen die meisten Insolvenzen gezählt, bei denen Unternehmen von Zahlungsunfähigkeit bedroht waren oder bereits nicht mehr zahlen konnten.

Auch die Forderungen der Gläubiger sind im vergangenen Jahr in Hamburg um 31 Prozent von 459 Millionen Euro auf insgesamt 603 Millionen Euro deutlich gestiegen, so das Statistikamt. Hier sah die Lage in Schleswig-Holstein anders aus. Trotz des Anstiegs der Fallzahlen sank die voraussichtliche Höhe der Forderungen und damit der potenzielle wirtschaftliche Schaden um 27 Prozent von 813 Millionen Euro auf 590 Millionen Euro.