Wegen des strengen Winters stagniert die Zahl der Anmeldungen für den Hamburger Marathon. Die Schlaglöcher sollen bis zum 25. April verschwinden.
Hamburg. Die Grüße, die Matthias Neumann gestern im East-Hotel auf St. Pauli übermittelte, kamen von Herzen und trafen mitten ins Herz. "Frank Mackerodt geht es besser. Er lässt ausrichten, dass er der 26. Auflage des Hamburger Marathons definitiv wieder beiwohnen wird", sagte der Geschäftsführer der Agentur Act, die sich um die Ausrichtung des Traditionslaufs kümmert. Mackerodt ist sein Geschäftspartner, seit 1996 prägte er den Marathon in organisatorischer Position mit. Derzeit liegt der 46-Jährige jedoch wegen der Folgen einer schweren Blutvergiftung und Bauchfellentzündung, die ihn 42 Tage lang ins Koma gezwungen hatte, im Universitätsklinikum Eppendorf (UKE). Die Organisation der 25. Jubiläumsveranstaltung, die am 25. April ausgelaufen wird, haben deshalb Neumann und sein Team geschultert.
Dass der frühere Volleyball-Nationalspieler nicht im Planungsstab mitwirken kann, ist indes nicht die einzige Neuerung, mit der die Veranstalter aufwarten. Ein entscheidender Schritt hinsichtlich der Finanzierung des neben den Cyclassics größten Hamburger Sportevents war die Gründung des Running Business Club Marathon Hamburg (RBCMH) im Januar dieses Jahres. In diesem Sponsoringpool, der seinen Mitgliedern als interdisziplinäre Plattform für private und geschäftliche Kontakte zur Verfügung steht, sind bereits 25 Unternehmen der mittelständischen Wirtschaft zusammengeschlossen. Sie alle unterstützen den Marathon mit verschiedenen Leistungspaketen. Als prominente Zugpferde konnte Geschäftsführer Sascha Nießen Boxweltmeisterin Ina Menzer und den früheren Fußball-Nationalspieler Manfred Kaltz verpflichten.
Wichtigster Unterstützer bleibt auch in diesem Jahr Möbel Kraft, das 2009 erstmals als Titelsponsor fungiert hatte. In seinen sieben Filialen bietet das Segeberger Unternehmen an den Wochenenden vor dem Start diverse Aktionen für ambitionierte Mitläufer an. Die Hoffnung, die Teilnehmerzahl damit noch über den Rekord von mehr als 23 000 Startern im Jahr 2008 zu treiben und vielleicht sogar die magische 25 000 zu erreichen, ist jedoch gering. Wegen des strengen Winters stagnierte die Zahl der Anmeldungen bei derzeit 19 604, so dass Renndirektor Wolfram Götz die Anmeldefrist im Internet ( www.marathon-hamburg.de ) bis 15. März verlängerte.
Sorgen bereitet Götz, der über das Elitestarterfeld noch keine Informationen geben konnte, der schlechte Zustand der Straßen. Morgen wird er erstmals die gesamte Strecke abfahren, "dann werden wir sehen, wie schlimm es steht". Sportstaatsrat Manfred Jäger versprach jedoch, die Schäden würden bis zum 25. April behoben. Schlaglochfreie Straßen - ein Jubiläumsgeschenk der Stadt, über das sich nicht nur Marathonis freuen würden.