An der dicht bebauten Elbchaussee konnte die Bombe nicht kontrolliert gezündet werden - darum musste der Sprengmeister fräsen.

Hamburg. Eine Detonation hätte großen Schaden angerichtet: An der Elbchaussee zwischen der Liebermann- und der Corinthstraße in Othmarschen haben Bauarbeiter Mittwochvormittag um 10.37 Uhr eine englische Fliegerbombe im Erdreich entdeckt. Abends um 19.46 Uhr gelang Sprengmeister Hermann Borelli nach mehr als 80-minütiger Feinarbeit die Entschärfung.

Einsatzkräfte der Feuerwehr hatten am Nachmittag damit begonnen, die Bombe freizulegen – in der Dämmerung machte sich Borelli an die filigrane, hoch komplizierte Arbeit: Der Zünder des 250 Kilo schweren Weltkriegs-Relikts war nach Angaben der Feuerwehr stark verrostet. An eine Entschärfung war nicht zu denken, an eine kontrollierte Detonation aufgrund des Fundortes schon gar nicht. Auch ein Abtransport wäre zu gefährlich gewesen. Der Bombenexperte entschied sich, den Zünder vor Ort aus dem Sprengkörper herauszufräsen.

2000 Menschen, die in einem Radius von 150 Metern um den Fundort des Weltkriegs-Reliktes wohnen und arbeiten, mussten vom Beginn der Entschärfung bis zur Entwarnung ihre Häuser und Wohnungen verlassen. Anwohner, deren Häuser in einem Radius von 300 Metern um den Fundort lagen, wurden angewiesen, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Die Elbchaussee war zwischen Halbmondsweg und Schulberg für den Autoverkehr und für Fußgänger gesperrt, auch Teile der Bernadottestraße hatten Feuerwehr und Polizei abgeriegelt. Im Feierabendverkehr gen Westen kam es zu Behinderungen.