Allmählich geht es am Ballindamm wieder aufwärts: Der Verlust der Reederei Hapag-Lloyd fällt deutlich geringer aus als befürchtet.
Hamburg/Hannover. Die Reederei Hapag-Lloyd nähert sich dank gestiegener Frachtraten und -Volumina wieder der Gewinnzone an. In den letzten drei Monaten 2009 fiel der operative Verlust mit 21 Millionen Euro zwar 13 Millionen Euro höher aus als ein Jahr zuvor, wie Großaktionär TUI am Montag mitteilte. Im Vorquartal - im Zeitraum Juli bis September 2009 – hatte das bereinigte Ebita allerdings noch minus 219 Millionen Euro betragen.
Insgesamt dürfte sich der operative Verlust der Reederei 2009 damit auf rund 700 Millionen Euro belaufen, was weniger ist als zunächst befürchtet. Der Umsatz sank im abgelaufenen Quartal auf rund 1,2 (Vorjahr: 1,6) Milliarden Euro.
Im abgelaufenen Quartal lag das Transportvolumen von Hapag-Lloyd noch 13 Prozent unter dem Vorjahresniveau, die Frachtraten fielen im Schnitt 16 Prozent niedriger aus. Die Reederei hat stark unter dem in der Wirtschaftskrise eingebrochenen Welthandel gelitten und mit einem 1,1 Milliarden Dollar schweren Sparprogramm reagiert. Zudem mussten die Eigner Geld nachschießen und der Staats gewährte im Herbst eine 1,2 Milliarden Euro schwere Staatsbürgschaften, die Hapag bislang aber nicht beansprucht hat.
TUI senkt Nettoverlust
Der Touristikkonzern TUI, der zu 43 Prozent an der Reederei beteiligt ist, bekommt weiter die in der Wirtschaftskrise gesunkene Reisefreude der Kunden zu spüren. Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2009/10 stieg der saisontypische bereinigte Betriebsverlust (Ebita) im fortgeführten Geschäft auf 138 (Vorjahr: minus 98) Millionen Euro, wie TUI am Montag mitteilte.
Damit schnitt TUI etwas schlechter ab, als Analysten erwartet hatten. Dank geringerer Zins- und Steuerzahlungen sowie Einsparungen in der Verwaltung verbesserte sich der Nettoverlust allerdings auf 165 (187) Millionen Euro.
Die Buchungslage in den wichtigsten Quellmärkten habe sich in den vergangenen Wochen spürbar verbessert, so der Konzern. TUI gehe für das Geschäftsjahr 2009/2010 unverändert von einer stabilen Entwicklung des operativen Ergebnisses der Touristik aus. Das bereinigte Ergebnis der fortzuführenden Bereiche (Touristik und Zentralbereich) werde gegenüber dem Vergleichszeitraum leicht ansteigen.
Reisefirmen verdienen ihr Geld in der Sommersaison, während die Einnahmen im Winter meist nicht ausreichen, die Fixkosten zu erwirtschaften. Der Umsatz von TUI sank in den Monaten Oktober bis Dezember auf 2,9 (3,5) Milliarden Euro.
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