In einer Umfrage der Handelskammer Hamburg sprechen sich 70 Prozent gegen die Maßnahme in der City aus. Furcht vor Umsatzrückgang.

Hamburg. Eine Entscheidung über die Einrichtung einer Umweltzone in der Hamburger Innenstadt ist noch nicht gefallen, doch schon jetzt schlägt die Debatte hohe Wellen: Die Hamburger Wirtschaftschaftsunternehmen lehnen mehrheitlich eine entsprechende Maßnahme in der City ab. Dies ergab eine aktuelle Umfrage der Handelskammer bei 750 Mitgliedsunternehmen. „70 Prozent der Befragten sprechen sich dagegen aus und 77 Prozent lehnen auch die Einführung einer City-Maut als Alternative zu einer Umweltzone ab“, sagte der Hauptgeschäftsführer der Kammer, Hans-Jörg Schmidt-Trenz. Jedes vierte Unternehmen befürchtet laut Umfrage als Folge einen Umsatzrückgang, im Handel ist dies sogar jeder dritte Betrieb.

Die Alternative zu der ungeliebten Maßnahme wäre aus Sicht der Kammer eine intensivere Nutzung von Bussen und Bahnen. Nur die Hälfte aller Betriebe nutze bislang die HVV-Proficard, sagte Schmidt-Trenz. 80 Prozent seien überdies bereit, moderne Antriebstechniken wie Wasserstoff oder Elektrizität zu nutzen, selbst wenn dies mit Mehrkosten verbunden wäre.

Ebenfalls positiv bewertet wurde die Möglichkeit, gestaffelte Gebühren für Sonderparkgenehmigungen nach Schadstoffklassen in der Innenstadt einzuführen. Auch der Vorschlag der Kammer, eine Abwrackprämie für gewerbliche Fahrzeuge zu schaffen, stieß auf Zustimmung: „Ein Drittel der befragten Unternehmen würde dann die Anschaffung eines Neuwagens in Erwägung ziehen“, so Schmidt-Trenz. Als zusätzliche Alternativen nannte er die Verbesserung der Verkehrsleitplanung und des Fuhrparkmanagements. „Dies alles würde die Umwelt schonen und die Luftqualität erhöhen, zugleich aber der Wirtschaft nicht schaden", sagte der Kammer-Geschäftsführer.

Erst vor wenigen Tagen hatten sich auch die Hamburger Handwerksbetriebe mehrheitlich gegen eine Umweltzone ausgesprochen.