Er war von Anfang an dabei. Im Juni 1996, bei der Taufe des ersten "Aida"-Kreuzfahrtschiffs, noch als 1. Offizier. Ein Jahr später schon als Kapitän der Passagierschiffe der Rostocker Kreuzfahrtreederei. Am Freitag steuerte Friedhold Hoppert die "Aidablu" in den Hamburger Hafen, wo sie jetzt im Eis feststeckt.
Der 60-Jährige hat die Seefahrt von der Pike auf gelernt und später zusätzlich als Ingenieur promoviert. Mit einem Seefahrtsthema: Für die Ortung per Funk entwickelte er 1987 Software. Der Thüringer, der noch immer in der Nähe seines Geburtsorts wohnt, wollte mit 16 Jahren "ein bisschen ausbrechen", Landwirtschaft und Gasthof der Eltern hinter sich lassen. Es wurde ein Leben daraus.
Zur Passagierschifffahrt kam Hoppert, der sich beim Radfahren und Wandern entspannt, nachdem Hamburger Kaufleute die ehemalige DDR-Reederei DSR nach der Wende übernommen hatten. "Man hat mich gefragt und mir einige Tage Bedenkzeit eingeräumt", erinnert er sich. Sein Ja hat er nie bereut. "Ich fühle mich wohl, wenn ich anderen Freude bereiten kann", sagt der Kapitän, der seit 1975 mit seiner Frau Brigitte verheiratet ist und Vater einer Tochter ist.
Gibt es für ihn noch besondere Ziele? "Den Geirangerfjord in Norwegen", sagt er. Vor dessen hoch aufragenden Felsufern wirken selbst die riesigen "Aida"-Kreuzfahrer winzig.