Am Ende gab es sogar einen kleinen Tumult: Anwohner der Susannenstraße protestierten jetzt in der Bezirksversammlung Altona lautstark für mehr Ruhe und Ordnung in ihrer Straße. Es war zwar nicht der schwarze Block, der sich dort eingefunden hatte; doch mit der Parole "Die Schanze brennt, die Schanze brennt", stürmten auch diese Schanzenbewohner - meist in den besten Jahren und darüber hinaus - wieder aus dem Zuschauerraum im Rathaus Altona.
Die schwarz-grüne Mehrheit dort hatte zuvor einem Antrag zugestimmt, dem der Protest galt. Damit können Gastwirte in der Susannenstraße weiter draußen Tische und Stühle aufstellen. Sie dürfen das aber nur noch auf genau festgelegten Flächen tun. In dem Streit zwischen Anwohnern und Bezirkspolitikern geht es um genau diese Außengastronomie, die offensichtlich Bewohner des Viertels zunehmend nervt. "Ballermanisierung", Komasäufer und nächtlicher Lärm seien die Folge.
Auch in der Vergangenheit hatten Anwohner immer wieder protestiert - vor allem, weil Kneipenstühle den Weg auf den Fußwegen versperrten. Der Bezirk Mitte ließ daher vor drei Jahren blaue Striche auf die Platten pinseln, um die Gastrofläche zu begrenzen. Nachdem der Bezirk Altona vor zwei Jahren zuständig geworden war, drängten CDU und GAL auf eine andere Lösung. "Wir müssen das so regeln, dass wir die Fläche auch rechtlich einwandfrei kontrollieren können", sagt CDU-Politiker Sven Hielscher. Die Lösung sieht nun so aus, dass die Wirte in diesem Jahr auf eigene Kosten Parkbuchten für ihre Außenflächen umbauen dürfen, die Gehwege aber frei bleiben. Doch auch gegen diese Neuordnung laufen die Anwohner Sturm, weil sich die Außenflächen für die Wirte nun auch noch vergrößern würde. "Wer gibt Ihnen das Recht, uns diese Zumutungen aufzubürden?", fragte ein Anwohner. CDU- und GAL-Vertreter blieben jedoch bei ihrem Plan. Alles anderes sei nicht kontrollierbar.
Unterstützung bekamen die protestierenden Anwohner jedoch von der SPD. Einen Anspruch auf Außengastronomie gebe es gar nicht, stellte SPD-Politiker Mark Classen fest. Und an die Adresse von CDU und GAL: "Wie wollen Sie denn dort kontrollieren, wenn der bezirkliche Ordnungsdienst dann Feierabend macht, wenn es in der Schanze erst losgeht?"