Glücksspiele sind vor allem bei jungen Männern beliebt, ergab eine Studie der Stadt Hamburg. Auch Computerspiele geben Grund zur Sorge.

Hamburg. Zehn Prozent der Hamburger Jugendlichen beteiligen sich regelmäßig an Glücksspielen. Das ergab eine Studie, die das Büro für Suchtprävention im Auftrag der Stadt Hamburg erhoben hat. Besonders beliebt sind demnach Poker und Sportwetten.

Vor allem junge Männer lieben das Glücksspiel: 17 Prozent der männlichen Befragten gaben an, mehrmals monatlich um Geld zu spielen.

Berufsschüler und Gymnasiasten zocken häufiger als Haupt- oder Gesamtschüler. „Das Glücksspiel trifft auch die sogenannten besseren Bildungsschichten und ist kein soziales Phänomen“, sagte Gesundheitssenator Dietrich Wersich (CDU).

Minderjährige, die regelmäßig zocken, investieren im Schnitt 50 Euro monatlich in die für sie illegalen Spiele. Das entspreche mehr als einem Viertel ihres monatlich verfügbaren Budgets, sagte der Leiter des Büros für Suchtprävention, Theo Baumgärtner.

Zweiter Schwerpunkt der Erhebung war die Nutzung von Computerspielen. Rund ein Viertel der 3500 befragten Jugendlichen gab an, pro Woche rund 20 Stunden mit dem Computer zu spielen und häufig nicht aufhören zu können. Die Zeit allein sei kein Kriterium für Sucht oder Abhängigkeit, sagte Baumgärtner. "Vielspieler berichten aber signifikant häufiger über schulische und gesundheitliche Probleme."

Bemerkenswert findet Gesundheitssenator Wersich auch die genannten Motive zum Spielen. "Neben der Langeweile wurden der Neid anderer und das Mitredenkönnen auffallend häufig genannt", so Wersich.

Die Studie liefere erstmals belastbare Werte und sei eine wichtige Grundlage für Eltern und Pädagogen, sagte der Senator. Wichtig sei, in Zukunft Verlaufszahlen zu erheben und zu bewerten.

Wer sich nicht sicher ist, ob er selbst, ein Freund oder Verwandter spielsuchtgefährdet ist, bekommt Hilfe unter der Hotline: 040/ 23 93 44 44 oder im Internet unter www.automatisch-verloren.de. Das Angebot wird von der Hamburgischen Landesstelle für Suchtfragen betreut, die Beratung ist anonym.