Mehr als neun Prozent weniger Verträge mit Auszubildenden haben die Unternehmen der Handels- und Handwerkskammer in Hamburg geschlossen. Eine dramatische Entwicklung. Damit sie sich nicht fortsetzt, muss man nach den Gründen forschen. Die Wirtschaft spricht von qualitativ zu schlechten Bewerbern, die Gewerkschaften werfen den Firmen mangelnden Ausbildungselan in der Krise vor. Die Wahrheit dürfte irgendwo in der Mitte liegen. Fakt ist: Seit Jahren ist bekannt, dass die Schulabgänger in der Hansestadt vergleichsweise mäßige Ergebnisse in Kernfächern vorweisen. Vor allem die Deutsch-Probleme vieler Jugendlicher mit Migrationshintergrund sind erkannt, aber nicht gelöst. Gleichzeitig macht es sich das eine oder andere Unternehmen auch zu einfach, wenn es nur dem perfekten Bewerber eine Lehrstelle anbietet.

Für Lehrer und Unternehmenschefs muss gelten: noch mehr Engagement für und viel Geduld mit der Jugend von heute. Denn sie ist das ökonomische und geistige Fundament unserer Zukunft.