Die Bischöfin, scheint es, war ziemlich froh, dass das Hamburger Wahrzeichen endlich wieder seiner eigentlichen Funktion gerecht werden konnte.
Hamburg. Die Hamburger Hauptkirche St. Michaelis sei, sagte Maria Jepsen, nicht nur ein Denkmal und Wahrzeichen, sondern vor allem "ein Haus Gottes, in dem die Verkündigung ihren Platz hat, in dem auch Fremde und Touristen sich berühren lassen von Gott und Jesus Christus". Am Sonnabendabend, am Reformationstag, wurde der Michel als Glaubensstätte mit einem Gottesdienst feierlich wiedereröffnet.
Nach umfangreichen Sanierungen: Seit Jahresbeginn war der Michel komplett gesperrt, insgesamt dauerten die Arbeiten an der Großbaustelle über ein Vierteljahrhundert. Über 2500 Besucher folgten dem Ruf der Michel-Glocken, die der Stadt verkündeten, dass ihr Wahrzeichen endlich saniert ist. "Wir können staunen und einstimmen in den Jubel, dass wir wieder so eine schöne Kirche haben", sagte Bischöfin Jepsen in ihrem Grußwort. Dann erinnerte sie an die zurückliegenden Monate, in denen die Gemeinde ihre Gottesdienste in der Krypta, dem Gruftgewölbe unter dem Michel, gefeiert hatte. Das habe an die frühchristlichen Katakomben vor den Mauern des antiken Roms erinnert, sagte Jepsen.
Hauptpastor Alexander Röder dankte in der voll besetzten Kirche all denen, die sich in den vergangenen Jahren mit ihrem Geld, ihrer Zeit und ihrem Engagement für den Michel eingesetzt hätten. Trotz der 26-jährigen Sanierung für insgesamt rund 33 Millionen Euro war der Michel stets eine "Baustelle bei laufendem Betrieb". Allein im vergangenen Jahr wurden 1,2 Millionen Besucher gezählt. (tha)