Gammelfleisch adé: Die Qualität von Dönerfleisch soll besser werden. Jetzt gibt es in Hamburg ein Qualitätssiegel für alle 400 Döner-Imbisse.
Hamburg. Wer bei Dönerbuden an schmuddelige Stehimbisse mit Neonlicht und klebrigen Resopaltresen denkt, ist doch bestimmt von vorgestern. Mag sich zumindest der Großhandel gedacht haben, der 90 Prozent der Hamburger Döner-Verkäufer mit Fleischspießen versorgt. Auf Initiative des Großhandels gibt es seit gestern ein Qualitätssiegel für den Hamburger Döner – zumindest auf dem Papier.
Der Verein „Qualitätsdöner e.V.“ – klingt seltsam, er heißt aber wirklich so – hat sich zum Ziel gesetzt, alle 400 Döner-Imbisse in Hamburg einer Qualitätsprüfung zu unterziehen. So will Hamburg durch den ersten Zusammenschluss von Produzenten, Großhändlern und Restaurants in Deutschland zur bundesweiten Nummer eins bei der Service- und Lebensmittelqualität werden. Außerdem sollen Standards etwa für die Nahrungsmittelerzeugung, Speisezutaten, Service und Ambiente der Restaurants definiert werden.
„Wir glauben, dass bis Ende des Jahres die Hälfte der Imbissbetreiber beitreten werden“, sagt Michael Kuhlmann von der Handelskammer, die den Zusammenschluss der Beteiligten koordiniert. „Damit wird der Kundenperspektive ein besonderer Stellenwert eingeräumt“, sagt Handelskammer-Hauptgeschäftsführer Prof. Hans-Jörg Schmidt-Trenz. „Mit dieser konzertierten Aktion haben wir die entscheidenden Rahmenbedingungen für einen Qualitätssprung in der Hamburger Döner-Branche geschaffen.“
In Hamburg gibt es 400 Imbisse und Restaurants, in der Metropolregion insgesamt zwölf Großhändler. 2500 Hamburger mit vornehmlich türkischer Herkunft sind in der Döner-Branche beschäftigt, nur in Berlin ist die Zahl der Beschäftigten und Betriebe größer.