Lurup: Angaben reichen aber nicht für ein Phantombild. Opfer jetzt beim Jugendamt?

Drei Tage nach dem schweren sexuellen Missbrauch eines fünf Jahre alten Mädchens in Lurup fanden Ermittler des Landeskriminalamts gestern weiter fieberhaft nach dem Täter. Bisher sind bei der Polizei (Tel. 4286-567 89) knapp 30 konkretere Hinweise eingegangen. Eine so genannte heiße Spur sei aber noch nicht darunter gewesen, so eine Sprecherin.

Der 25 bis 30 Jahre alte Täter hatte das Mädchen, so die Rekonstruktion der Polizei, am Sonnabendmittag von einem Spielplatz am Fahrenort weggelockt, indem er ihm einen Roller versprach (wir berichteten). Auf einem Fahrrad fuhr er mit seinem Opfer weg und missbrauchte es. Danach brachte der 1,65-Meter-Mann die Fünfjährige zurück zu ihren Brüdern (4, 7) auf den Spielplatz. Die Ermittler vermuten, dass es sich um denselben Mann handelt, der am 18. März in einem Kleingartengelände am Spannskamp (Stellingen) versucht hatte, eine Neunjährige sexuell zu belästigen.

Eine erste Festnahme hatte es bereits am Sonntag gegeben. Der Festgenommene wurde allerdings schon nach kurzer Vernehmung wieder laufen gelassen, da er für die Taten nicht in Frage kam. Die Ermittler haben mittlerweile mit dem Eismann gesprochen, an dessen mobilem Stand der Unbekannte am Sonnabend vor der Tat Eis für die Kinder auf dem Spielplatz gekauft haben soll. Doch auch seine Angaben reichen nicht dazu aus, ein Phantombild zu erstellen. Zudem sicherten Polizisten im Stadtgebiet Fahrräder, die möglicherweise von dem Unbekannten benutzt wurden. Die Räder werden jetzt kriminaltechnisch untersucht.

In den Luruper Fall hat sich unterdessen nach Abendblatt-Informationen das Jugendamt eingeschaltet und die Fünfjährige einer Betreuerin übergeben. Ein Sprecher des Bezirksamts Altona konnte das gestern nicht bestätigen.