Geh mit niemandem mit, geh nicht an die Haustür, sag am Telefon nicht, dass du allein zu Hause bist: Das sind "klassische Warnungen", die Eltern ihrem Kind immer wieder mit auf den Weg geben sollten, erklärt Heidemarie Jung, Mitarbeiterin beim "Verein Dunkelziffer e. V., Hilfe für missbrauchte Kinder". Die Psychotherapeutin für Kinder und Jugendliche rät: "Kinder sollten immer Bescheid sagen müssen, wo sie sich aufhalten. Und sie sollten die jeweilige Aufsichtsperson um Erlaubnis fragen müssen, wenn sie sich von diesem Ort entfernen." Grundsätzlich sollten Kinder im Kindergartenalter nicht ohne Aufsicht bleiben, auch nicht auf Spielplätzen, so Jung.

Wichtig sei es, Kindern zu vermitteln, "dass sie Geschenke nur mit Einverständnis der Eltern annehmen dürfen". Das Angebot eines Fremden oder Bekannten, beispielsweise Hundewelpen anzusehen, dürfe nur mit Erlaubnis eines Erziehungsberechtigten akzeptiert werden.

Eltern sollten ihren Kindern zudem beibringen, "wählerisch mit Zärtlichkeiten zu sein und eine notwendige Distanz zu wahren". Prinzipiell gelte: "Hören Sie Ihren Kindern zu, was ihre Bedürfnisse sind. Geben Sie ihnen Aufmerksamkeit und Zuwendung", so die Expertin. (bem)