Möglicherweise ist auf dem Hamburger Flughafen nur dank der schnellen Reaktion eines Germanwings-Piloten ein Flugzeugunglück verhindert worden.

Hamburg. Nach Informationen des Hamburger Abendblattes war eine Boeing 747-300 der Saudi Arabian Airlines am Donnerstag nach einem Testflug in letzter Sekunde mit leerem Tank auf der Rollbahn des Flughafens gelandet. Eine Flughafen-Sprecherin dementiert dies, bestätigt jedoch, dass es zu Komplikationen mit der Maschine und in der Folge zu einem Landeanflug-Abbruch einer „Germanwings“-Maschine kam.

Wie Flughafenmitarbeiter berichteten sei der Jumbo der „Saudi Arabian Airlines“ wegen Treibstoffmangels am Ende der Landebahn mit ausgehenden Turbinen stehen geblieben und habe den weiteren Landeverkehr behindert. Eine Maschine der Germanwings soll von dem Zwischenfall überrascht worden sein. Der Pilot habe wegen der Landebahn-Blockade durchstarten und einen zweiten Landeanflug machen müssen.



Die Boeing 747-300 wird derzeit auf der Lufthansa Technik-Werft gewartet. Am Donnerstag startete sie zu einem Testflug über die Nordsee. Gegen 22 Uhr war sie zurück. Möglicherweise verschätzte sich der Pilot mit dem Treibstoff, als die Maschine über der Nordsee in heftigen Gegenwind geriet. Dann wäre die Landung ihm buchstäblich mit dem letzten Tropfen geglückt. Die Maschine musste laut Airport-Angestellten per Schlepper vom Rollfeld auf das Vorfeld geschoben werden.


Flughafensprecherin Katja Tempel bestätigt, dass ein Flugzeug von Germanwings durchstarten musste. Sicherheitsprobleme wegen eines leeren Flugzeugtanks habe es aber nicht gegeben. Vielmehr sei die Boeing nach dem Testflug ohne Probleme zum Flughafen zurück gekehrt und habe die Rollbahn selbstständig verlassen. Der Pilot der nachfolgenden Germanwings-Maschine aus Stuttgart habe dann einen Ölfleck auf der Landebahn gemeldet und den Landeanflug abgebrochen. Mitarbeiter hätten daraufhin die Landebahn überprüft. Dort sei kein Öl gewesen, die Germanwings-Maschine habe im zweiten Anflug problemlos landen können. Um 22.13 Uhr, so sagt eine Airport-Sprecherin, habe die Maschine aufgesetzt. Tatsächlich sei aber später doch noch ein Fleck Hydrauliköl entdeckt worden, das mit großer Wahrscheinlichkeit von der „Saudi Arabian“-Maschine stammte. Dieser Fleck sei jedoch auf dem Rollweg der Maschine entdeckt worden, weit ab der Landebahn.