Die internationale Wirtschaftskrise zeigt immer deutlichere Auswirkungen auf die Hamburger Wirtschaft: Laut Konjunkturumfrage der Handelskammer liegt das Geschäftsniveau des ersten Quartals 2009 auf einem seit 26 Jahren ungeschlagenen Rekordtief.

Hamburg. Die Hamburger Wirtschaft gerät nach einer Konjunkturumfrage der Handelskammer stärker in den Sog der internationalen Wirtschaftskrise. Ein ähnlich niedriges Niveau des Geschäftsklimas wie im 1. Quartal 2009 wurde in der hansestädtischen Wirtschaft zuletzt vor 26 Jahren im 2. Quartal 1983 erreicht, teilte die Kammer am Mittwoch in Hamburg mit. Damals schlugen ebenfalls die Auswirkungen eines weltweiten Konjunkturtiefs durch. Bei der Beurteilung der aktuellen Geschäftslage 2009 überwogen die negativen Stimmen deutlich, zum Jahreswechsel 2008/2009 hatten die Firmen die Geschäftslage noch als stabil eingestuft.

Diese veränderte Einschätzung wirkt sich auch auf den Hamburger Arbeitsmarkt aus: Knapp ein Drittel der Befragten will Stellen streichen, Anfang des Jahres plante dies erst knapp ein Viertel. Sieben Prozent wollen Arbeitskräfte einstellen.

Die weitere wirtschaftliche Entwicklung wird sich nach Einschätzung von 41 Prozent der Befragten in den nächsten zwölf Monaten erneut verschlechtern, in der vorherigen Umfrage erwarteten dies noch etwas mehr als die Hälfte. Eine bessere Geschäftslage erwarten stabil 11 Prozent. Der Hauptgeschäftsführer der Kammer, Prof. Hans-Jörg Schmidt-Trenz, wertete dieses Ergebnis als "leise Hoffnung", dass sich die negativen Erwartungen 2009 nicht noch verstärken. Aktuell stuften 36,3 Prozent der Firmen ihre Geschäftslage als "schlecht" ein, 17,6 Prozent als "gut".