Sprechchöre statt Weihnachtsliedern, schwarze Kapuzen statt roter Zipfelmützen: Das vorweihnachtliche Bild in der Innenstadt wird am...

Sprechchöre statt Weihnachtsliedern, schwarze Kapuzen statt roter Zipfelmützen: Das vorweihnachtliche Bild in der Innenstadt wird am Sonnabendnachmittag - einem der umsatzstärksten Tage des Jahres - durch einen Demo-Zug von Linksaktivisten geprägt sein. Die Polizei sperrt zahlreiche Straßen, hat sich auf mögliche Ausschreitungen eingestellt. Die Geschäftsleute sind verärgert.

Innensenator Christoph Ahlhaus zeigte bereits am Freitag Verständnis für den Unmut, den die Demonstration, mit der rund 1000 Studenten und linke Gruppen ihre Solidarität mit protestierenden Linken in Griechenland ausdrücken wollen, hervorrufen wird. Ahlhaus: "Ich kann sehr gut verstehen, dass die Menschen genervt sind, wenn 1000 gewaltbereite Autonome durch die Innenstadt ziehen. Ich würde die Demonstration am liebsten auch ganz verbieten, aber es geht leider nicht. Das Grundgesetz schiebt uns einen Riegel vor."

Wie berichtet, wird sich der Aufzug gegen 14 Uhr an der Uni in Bewegung setzen. Enden soll die Demo gegen 16.30 Uhr mit einer Kundgebung am Hachmannplatz. Im Anschluss ist eine weitere Kundgebung vor dem griechischen Konsulat an der Neuen ABC-Straße geplant. Die Veranstalter wollen ihre Empörung über den Tod des Schülers Alexis Grigoropoulos zum Ausdruck bringen. Der 15-Jährige war durch Schüsse eines Polizisten getötet worden. Im Anschluss hatte es vor allem in Athen massive Unruhen gegeben.

Christoph Ahlhaus wies am Freitag darauf hin, dass er das Recht auf Versammlungsfreiheit als hohes Gut ansehe. Es solle gewiss nicht beschnitten werden. Gleichzeitig appellierte er an die Demonstranten, sich friedlich zu verhalten: "Die Polizei wird konsequent gegen Gewalttäter vorgehen. Die vielen Menschen, die am Sonnabend unsere Stadt besuchen, haben nämlich auch das Recht, sich frei und ungestört zu bewegen."