Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Das bekamen gestern die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) und die GAL zu...

Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Das bekamen gestern die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) und die GAL zu spüren. Im Internet bekannte sich der Senat - und damit auch die GAL-geführte Umweltbehörde - gestern auf seiner Seite zur Verlängerung der Laufzeiten von Kernkraftwerken. Während Senatssprecher Christof Otto bei Konfrontation mit dem Sachverhalt in herzliches Gelächter ausbrach, war der GAL-Landeschefin Katharina Fegebank "kurzzeitig das Herz in die Hose gerutscht".

Was war passiert: In der Pressemitteilung zum Klimaschutzkonzept hatte die BSU eine Internetadresse angegeben, auf der "der vollständige Wortlaut der Drucksache" zu finden sei. Klickte man auf die Seite, stand da unter der Überschrift "Energiekonzepte der Zukunft" ein Bekenntnis des Senats zur Laufzeitverlängerung von Kernkraftwerken (siehe Ausriss).

Senatssprecher Christof Otto lieferte die Aufklärung: "Das ist noch die alte Erklärung des CDU-Senats zum Klimaschutzkonzept aus dem Jahr 2007." Doppelt skurril: Der Wortlaut stimmt mit dem Beschluss des CDU-Bundesparteitags in der vergangenen Woche überein. Die Grüne Katharina Fegebank hatte nach dem ersten Schrecken ihren Humor wiedergefunden. "Nein, wir haben uns nicht übers Wochenende einer Gehirnwäsche unterzogen. Wir stehen weiter zu unserer Antiatompolitik", bestätigte sie lachend. Das dürfte auch die Opposition freuen. SPD-Umweltexpertin Monika Schaal, die den Lapsus als Erstes entdeckt hatte, sagte: "Ich hoffe, die Grünen bleiben uns noch eine Weile als Partner gegen die Atomkraft erhalten. Mehr als einen energiepolitischen Umfaller pro Legislaturperiode können wir Sozis jedenfalls nicht mal der GAL verzeihen ..." Weniger Humor herrschte in der BSU. Es handele sich um ein "technisches Malheur", hießt es knapp.