Kurz vor dem Eingreifen des Schiedsamts haben sich die etwa 4000 niedergelassenen Ärzte in Hamburg und die Krankenkassen auf sechs Prozent höhere...

Kurz vor dem Eingreifen des Schiedsamts haben sich die etwa 4000 niedergelassenen Ärzte in Hamburg und die Krankenkassen auf sechs Prozent höhere Honorare für 2009 geeinigt. Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) sieht das als "ersten Schritt" zu einer besseren Bezahlung der Praxismediziner, wie der KV-Vorsitzende Dieter Bollmann sagte. Die Kassen zahlen außerdem für Vorsorgeleistungen wie die neue Kinderuntersuchung 7a, das Hautkrebsscreening sowie für ambulante Operationen mehr Geld. Nach anderen Aussagen soll es gerade bei den im Vergleich zum Krankenhaus günstigen Operationen in den Praxen weniger Geld geben.

Nach Berechnungen des Berufsverbands Deutscher Anästhesisten erbringen ambulante Eingriffe für die Narkoseärzte künftig bis zu 21 Prozent weniger Honorar.

Die Hamburger Ärzte hatten neun Prozent mehr Honorare verlangt. Bundesweit sollen es im Schnitt zehn Prozent Honoraraufschlag sein. Einige Hamburger Ärzte befürchten allerdings, dass es sogar reale Honorarsenkungen geben wird, da ein Drittel aller Leistungen nicht vergütet werde. Außerdem drohen vielen Ärzten Regressforderungen der Kassen, weil sie zu viele Medikamente verschrieben haben.