Zugegeben, die Diskussion über die schlechten Schulleistungen der Kinder mit Migrationshintergrund kann leicht in die falsche Richtung führen. Es...

Zugegeben, die Diskussion über die schlechten Schulleistungen der Kinder mit Migrationshintergrund kann leicht in die falsche Richtung führen. Es geht aber nicht darum zu sagen, ohne die problembeladenen Familien aus Osteuropa, dem Nahen oder Mittleren Osten wäre alles besser. Ohne die Zuwanderer würde Deutschland, erst recht Hamburg, besser bei den PISA-Studien abschneiden.

Nein, Deutschland ist ein Einwanderungsland, diese längst zur Floskel der politischen Debatte gewordene Erkenntnis hat sich, gottlob, allgemein durchgesetzt. Wir brauchen die Zuwanderer, sie bereichern unsere Gesellschaft auch deswegen, weil sie sie verjüngen.

Doch da beginnt schon das Problem: Die eigentliche Zuwanderung liegt häufig schon lange zurück. Die Familien leben in zweiter, ja dritter Generation in Deutschland. Das Erschreckende ist, und das hat die PISA-Studie zutage gefördert, dass Deutschkenntnisse und allgemeine Schulleistungen der Migranten sogar schlechter geworden sind.

Es ist also etwas gründlich schiefgelaufen mit der Integration. Auf beiden Seiten. Der wesentliche Schlüssel zum Erfolg, auch das ist inzwischen eine gesicherte Erkenntnis, ist die Sprache. Wie kann man dauerhaft in einem Land leben, dessen Sprache man gar nicht oder unzureichend beherrscht?

Aber eines muss deutlich festgehalten werden: Die besten Schulprogramme zur Förderung der Kinder mit Migrationshintergrund können nur funktionieren, wenn deren Eltern es wollen, wenn sie mitziehen (und mitlernen). Die Lehrer allein können es nicht richten. Vielleicht haben zu viele Pädagogen und wohlmeinende Politiker zu lange an diese kompensatorische Kraft der Schule geglaubt.

Die Türen stehen in dieser Gesellschaft weit offen, nur man muss auch durch sie hindurchgehen.