Der Anruf bei der kostenfreien Bahn-Hotline (08000 99 66 33) war ein Geduldspiel - und wenig hilfreich. Bevor sich eine menschliche Stimme meldete,

Der Anruf bei der kostenfreien Bahn-Hotline (08000 99 66 33) war ein Geduldspiel - und wenig hilfreich. Bevor sich eine menschliche Stimme meldete, lief minutenlang ein Band, das die Einschränkungen der ICE-Linien auflistete. Johann Wimmer (69) wollte gestern von Hamburg mit umsteigen in Würzburg nach Passau fahren, doch der ICE von Dortmund über Würzburg nach Wien fuhr nicht.

Das hatte der Österreicher schon auf der eigens eingerichteten Bahn-Internetseite www.bahn.de/aktuell gesehen. Nun wollte er wissen, ob er seinen neuen Anschlusszug, den Eurocity 2485, der von Dortmund nach Passau eingesetzt werden sollte, in Würzburg erreichen würde? ",Das kann ich Ihnen auch nicht sagen, ich weiß nicht, wann der losfährt', hat sie zu mir gesagt", berichtet der Österreicher über sein Gespräch mit der Dame von der Bahn: "Ich war genauso schlau wie vorher. Wenigstens hat der Anruf nichts gekostet."

In Würzburg klappte dann alles wunderbar. Bahnmitarbeiter hätten die Reisenden gleich auf dem Bahnsteig abgefangen und in den Eurocity verfrachtet, so der Rentner: "Alle, die eine Sitzplatzreservierung für den ausgefallenen ICE hatten, durften 1. Klasse fahren." Der Ersatzzug erreichte Passau schließlich nur drei Minuten nach der planmäßigen Ankunft des ICE. "Und für die Weiterfahrt nach Wien kam ein Zug der Österreichischen Bundesbahn." Er habe Verständnis dafür, dass die Deutsche Bahn Züge aus dem Verkehr gezogen hat, sagte Wimmer, "hinterher, wenn was passiert, ist das Geschrei immer groß."