Die Anschläge auf ein Religions- und Kulturzentrum in Hamburg-Hamm (wir berichteten) sowie ein Reisebüro in Wilhelmsburg scheinen aufgeklärt. Zwar...

Die Anschläge auf ein Religions- und Kulturzentrum in Hamburg-Hamm (wir berichteten) sowie ein Reisebüro in Wilhelmsburg scheinen aufgeklärt. Zwar seien die Täter nicht gefasst, der Anfangsverdacht des Staatsschutzes und der Staatsanwaltschaft gegen PKK-Unterstützer habe sich aber mittlerweile erhärtet, so die Polizei. Wie die Beamten gestern mitteilten, seien die Ermittler im Internet auf ein Bekennerschreiben von PKK-Anhängern gestoßen. Sie gehen davon aus, dass die Taten mit Medienberichten über eine Misshandlung des inhaftierten PKK-Chefs und Kurdenführers Abdullah Öcalan zusammenhängen. Von Anfang an habe vieles für eine Beteiligung aus dem Umfeld der PKK-Unterstützer gesprochen, so die Polizei. Unter anderem eine größere Demonstration, die kurz vor den Taten am Sonnabend in Hamburg unter dem Tenor "Freiheit für Öcalan" stattgefunden hatte.

Die türkische Gemeinde in Hamm vermutete hingegen einen rechtsradikalen Hintergrund, weil sie in der Vergangenheit mehrere Flugblätter mit entsprechenden Drohungen erhalten hatte. Die Polizei ordnet diese Briefe allerdings einem "offensichtlich geistig verwirrten unbekannten Verfasser"zu, der seit 1996 bundesweit "Amtsträger, Politiker und Institutionen anschreibt".