Ost und West haben im Norden das vereinte Deutschland gefeiert. Ein Land, das in diesem Jahr vielleicht noch nicht erwachsen, aber doch volljährig...

Ost und West haben im Norden das vereinte Deutschland gefeiert. Ein Land, das in diesem Jahr vielleicht noch nicht erwachsen, aber doch volljährig geworden ist. Und Hamburg, das derzeit den Vorsitz im Bundesrat hat und daher zum zweiten Mal nach 1991 die zentralen Feierlichkeiten zum 3. Oktober ausrichten durfte, punktete bei dem dreitägigen Programm als weltoffener, herzlicher und gut organisierter Gastgeber - vor allem auch, weil die angedrohten Krawalle glücklicherweise ausblieben.

Es ist eine Leistung, dass die Veranstaltungen zum 3. Oktober - bei durchwachsenem Wetter - mehr als 550 000 Besucher aus der gesamten Republik in die Speicherstadt und HafenCity lockten, wo alle 16 Bundesländer auf 1400 Metern ganz eng zusammengerückt waren - ein schönes Symbol. Natürlich gibt es, wie bei jeder Großveranstaltung, aber auch einen Wermutstropfen: Ein bisschen schade war es nämlich schon, dass das angekündigte Bürgerfest mancherorts doch eher einem Volksfest glich, einem "Alstervergnügen" vor historischer Kulisse. Und dass es an manchen Ständen statt mottogetreu um die "Kulturnation Deutschland" leider doch vor allem um die Kulturgüter Bier und Würstchen ging.