60 000 Menschen sowie 50 Segler, Dampfschiffe und Barkassen kamen zur Eröffnung. Neue Gastronomie folgt.

Die Hamburger haben ihren neuen Traditionsschiff-Hafen offensichtlich auf der persönlichen Ausflugsliste ganz oben notiert: Rund 60 000 Besucher registrierte die Stiftung Hamburg Maritim bereits am Eröffnungs-Wochenende. Zeitweise war auf der 380 Meter langen Ponton-Anlage in der HafenCity kein Durchkommen mehr, lange Schlangen bildeten sich vor den Gastroständen, die vielfach von den neuen Restaurants aus diesem ersten HafenCity-Bauabschnitt am Sandtorhafen aufgebaut worden waren. "Aber so richtig überraschend war der Andrang auch nicht", sagt Hafenkapitän Jürgen Angerer, der künftig den neuen Traditionsschiff-Hafen mit 15 weiteren ehrenamtlichen Mitarbeitern betreuen wird. Schon in den vergangenen Tagen, als Angerer und seine Mitstreiter die Eröffnung vorbereiteten, seien etliche Besucher gekommen - obwohl es noch gar keine Schiffe zu sehen gab. "Ich bin mir daher sicher, dass das ein neuer Magnet wird in Hamburg."

Am Wochenende war es das bestimmt: Rund 50 historische Segler, Dampfschiffe und alte Barkassen waren zur Eröffnungsfeier gekommen, boten Rundfahrten und Besichtigungen an. Etwa 20 historische Schiffe werden dort künftig ihren dauerhaften Liegeplatz bekommen. Dazu gehören vor allem Fahrzeuge der Stiftung Hamburg Maritim wie etwa der Lotsenschoner "No. 5 Elbe" oder die Kreuzeryacht "Artemis". Platz ist aber auch für andere Schiffe, die derzeit noch verstreut im Hafen liegen und im Museumshafen Oevelgönne, der weiter bestehen bleibt, keinen Liegeplatz gefunden haben. Geplant sind zudem noch weitere Gastro-Pavillons für Restaurants oder Cafes auf der Anlage. Sie sollen in den kommenden Wochen ausgeschrieben werden. Bauherrin des rund 14 Millionen teuren Hafens ist die städtische HafenCity GmbH. Betrieben wird die rund 5600 Quadratmeter große Pontonanlage von der Stiftung Hamburg Maritim, die seit 2001 mit öffentlichem und privatem Geld historische Schiffe restauriert und in Fahrt hält. Die Schiffsoldies werden meist von einem Betriebsverein gewartet und gefahren. Die Finanzierung erfolgt über Charterfahrten - sie werden nun künftig im Traditionsschiff-Hafen starten.