Auch in Lokstedt gibt es Protest gegen den Bau einer Kita. Die soll in der Emil-Andresen-Straße neben einer Grundschule gebaut werden. Die Anwohner...

Auch in Lokstedt gibt es Protest gegen den Bau einer Kita. Die soll in der Emil-Andresen-Straße neben einer Grundschule gebaut werden. Die Anwohner befürchten nicht nur Kinderlärm, sondern auch Verkehrschaos. "Schon jetzt geraten hier Kinder auf ihrem Schulweg oft in lebensgefährliche Situationen", sagt Anwohnerin Uta Keite (42), Mutter von drei Kindern. "Weil die bilinguale Grundschule ein großes Einzugsgebiet hat, werden viele der 300 Schüler mit dem Auto gebracht." Uta Keite und ihre Nachbarn fordern daher, dass die Kita auf dem hinteren Teil des 4500 Quadratmeter großen Grundstücks gebaut wird und die Anbindung über eine Seitenstraße, die Döhrntwiete, erfolgt.

"Um die entsprechend verbreitern zu können, müsste der Bezirk den Bebauungsplan ändern", sagt Uta Keite. Das wird dort aber abgelehnt. Reinhard Buff, Baudezernent im zuständigen Bezirksamt Eimsbüttel: "Der Bebauungsplan sieht einen Ausbau momentan nicht vor." Er halte nach dem jetzigen Stand eine längere Zufahrt über Döhrnstraße und Döhrntwiete für wenig sinnvoll. "Wir verstehen nicht, warum auf einem ausreichend großen Grundstück ausgerechnet der Teil für eine Kita vorgesehen ist, der sowohl wegen der Sensibilität der Anwohner als auch wegen der ungelösten Verkehrsprobleme die schlechteste Variante ist", schimpft Uta Keite.

Auch Kita-Leiterin Margret Lübbers (54) wollte ursprünglich auf dem hinteren Teil des Geländes bauen - bis sie von den Schwierigkeiten bei der Erschließung erfuhr. Ihre Pläne, den vorderen Teil zu erwerben, wurden im Mai von der Stadt akzeptiert. "Seitdem habe ich nichts mehr gehört", sagt Margret Lübbers, die im nächsten Sommer mit 70 Kindern die Räume der Kita Stapelstraße verlassen muss. Ihre Hoffnung, rechtzeitig den Neubau in Lokstedt beziehen zu können, schwindet zunehmend. Ob der Anwohnerprotest die Ursache für die Verzögerung ist, weiß sie nicht. Obwohl sie für die Anwohnersorgen Verständnis hat, sagt sie: "Eventuell wird auf dem Grundstück noch eine zweite Kita gebaut, da kann es den Anwohnern doch egal sein, welche nach vorne kommt." Für sie ist jetzt nur eines wichtig: Die Bauarbeiten sollen endlich beginnen.