“Wir müssen mehr für die Klubszene tun“, sagte Ole von Beust zur Eröffnung des Beatles-Platzes. Und Aktive aus der Live-musik-Kultur begrüßen dieses...
"Wir müssen mehr für die Klubszene tun", sagte Ole von Beust zur Eröffnung des Beatles-Platzes. Und Aktive aus der Live-musik-Kultur begrüßen dieses Signal des Bürgermeisters.
"Je mehr in Hamburg über Musik gesprochen wird, umso besser", erklärt Andrea Rothaug vom Verein Clubkombinat, einem Verbund von Klubbetreibern, Veranstaltern, Tour Managern und Agenturen. Sie hofft, dass das Denkmal dazu anregt, über neue Wege der Musikvermittlung nachzudenken.
"Ich finde gut, dass die Stadt die Beatles ehrt. Das war überfällig", sagt Andi Schmidt, Betreiber des Molotows, das am anderen Ende der Reeperbahn wie einst der Star-Club auch unbekannteren Bands eine Bühne bietet. Schmidt hofft aber, dass die Stadt nicht nur aufs musikalische Erbe guckt, sondern bestehende Klubs unterstützt und künftigen Räume gibt.
Auch Andy Grothe (SPD) befasst sich damit, neue Musik-klubs auf die Reeperbahn zu holen. In der Bürgerschaft möchte der Abgeordnete den Vorschlag einreichen, alle städtischen Immobilien, die auf der Meile zum Verkauf stehen, auf ihre Klub-tauglichkeit zu prüfen. "Wenn der Kiez nicht nur Standort für Agenturen und Supermärkte sein soll, muss die Stadt ganz klar sagen: Hier wollen wir einen Klub reinhaben", so der St. Paulianer. "Wenn die Beatles heute nach Hamburg kämen, hätten sie es schwerer. Von den 80ern bis heute haben wir nur noch die Hälfte an Live-Klubs auf St. Pauli. Aktuell ist das Kukuun weg, das Molotow hat es gerade noch geschafft."
Auch wenn sein eigener Klub nur knapp der Insolvenz entkam, meint Schmidt, dass es ausreichend Plattformen für den Nachwuchs gibt. Eine Regel gilt nach wie vor, selbst wenn die Praxis der 60er längst passe ist, einen Act als DJ-Ersatz wochenlang zu buchen: "Die Band muss gut sein." Und bei Rock und Pop gefällt oft das, was laut ist - was die Frage aufwirft: Darf der Beatles-Platz jenseits der Eröffnung bespielt werden - etwa von Hamburger Bands, sodass er Relevanz erhält für die Szene? Oder ist er nach Spielbuden-, Karostar- und Pudel-Klub-Platz ein vierter Musik-affiner Ort, der still bleibt?