Der Bau des Diakonieklinikums an der Ecke Hohe Weide/Bundesstraße (Eimsbüttel) verzögert sich erneut. Passanten wundern sich schon länger: Vor vier Monaten war der symbolische erste Spatenstich für den Millionenbau - geschehen ist seitdem vor Ort nicht viel. Jetzt stellt sich heraus: Eine Baufirma, die bei der Vergabe für die Tiefbauarbeiten unterlegen war, hat bei der Vergabekammer Beschwerde eingelegt. Bis die Sache entschieden ist, kann die Baugrube nicht ausgehoben werden. Ursprünglich war geplant, zunächst einen Ersatzbau für die an der Bundesstraße liegende Tagesaufenthaltsstätte für wohnungslose Menschen (TAS) zu bauen und parallel die Baugrube für die Tiefgarage und das Krankenhaus auszuheben. Nach dem Umzug der TAS in den Neubau sollte das alte Gebäude abgerissen und die Baugrube bis an die Bundesstraße durchgezogen werden. Die neue TAS steht jetzt kurz vor der Fertigstellung. Geschäftsführer Jörn Wessel geht jetzt davon aus, dass die Baugrube "in wenigen Wochen" ausgehoben werden kann. Parallel läuft auch noch ein Antrag auf Baustopp der "Initiative gegen die Bebauung des Spabierplatzes". Die Anwohnerinitiative wehrt sich seit fünf Jahren hartnäckig gegen den Bau auf dem Sportplatz und spricht von einer "Privatisierung des öffentlichen Raums". Sie macht unter anderem Bedenken wegen der Lärmemission und Verkehrsbelastung im Viertel geltend. Vertreter der Initiative rechnen mit einer Entscheidung in den kommenden Tagen. Im Januar hatte die Initiative bereits erfolglos gegen die Baugenehmigung geklagt, nachdem sie einen Monat zuvor von Jörn Wessel wegen falscher öffentlicher Behauptungen verklagt worden war.

Im Diakonieklinikum sollen die Krankenhäuser Alten Eichen, Bethanien und Elim unter einem Dach zusammengeführt werden. Geplant sind etwa 385 Betten, und es wird eine Fläche von rund 17 000 Quadratmetern bebaut. Die Stadt beteiligt sich mit 68,3 Millionen Euro.

Fakt ist, dass sich der Bau, dessen Fertigstellung mal für 2005, mal für 2007 angekündigt worden war, immer wieder verzögert. Mal ging es um die Begutachtung der künftigen Außenfassade, mal um zusätzliche Lärmschutzmaßnahmen. Geschäftsführer Wessel ist indes weiterhin zuversichtlich, dass es vor Ort nun bald losgehen kann. Das sei auch im Interesse der Mitarbeiter wichtig. In seiner Rede beim Spatenstich am 7. Februar hatte Wessel unter anderem gesagt: "Möglicherweise war es etwas zu hoffnungsvoll von uns, auf die Frage ,wann geht es denn los?' immer mit einem genauen Termin zu antworten."