Heimat für Frauen aus 50 Nationen: Vor mehr als zehn Jahren wurde das Frauenzentrum Flaks in Altona-Nord gegründet. Junge Mütter sollten Hilfe zur Selbsthilfe finden. Viele Frauen kamen und brachten ihre Mütter und Großmütter mit. Das Flaks entwickelte sich schnell zu einem Mehrgenerationenprojekt.

Gestern wurde der Verein auf besondere Art geehrt. Das im März 2005 eingeweihte Vereinshaus an der Alsenstraße - in dem auch das Spielhaus Alsenpark und der Bürgertreff Altona-Nord sitzen - wurde in Anwesenheit von Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU), Arbeitsminister Olaf Scholz (SPD) und Bürgermeister Ole von Beust (CDU) in das Förderprogramm "Mehrgenerationenhaus" der Bundesregierung aufgenommen.

500 "offizielle" Mehrgenerationenhäuser gibt es bereits in Deutschland. Häuser, die mit ihrem Angebot für einen stärkeren Zusammenhalt zwischen den Generationen sorgen. Verbunden mit der Aufnahme in das Programm ist eine auf die nächsten fünf Jahre festgeschriebene Förderung mit jährlich 40 000 Euro. Geld, das dringend benötigt werde, um das bestehende Programm weiter auszubauen, sagt Flaks-Chefin Karen Haubenreisser. In den vergangenen drei Jahren stieg die Zahl der Besucherinnen um ein Drittel - pro Jahr.

Die Mehrzahl sind sozial belastete Mütter, mehr als 70 Prozent von ihnen sind arbeitslos. Mehr als 12 000 Mal wurden das Haus und seine Angebote wie die Sozialberatung oder die Sprach- und Computerkurse in 2007 aufgesucht. Viele Frauen kamen einfach nur zum Klönschnack, zum vergünstigten Mittagessen, aber auch, um zu helfen. Wie Hildegard Heide, die älteste Flaksianerin. "Ich fühle mich hier sehr wohl", sagt die 87-Jährige. In der Alsenstraße hat die ehemalige Redakteurin eine neue Aufgabe gefunden. Sie gibt jungen Türkinnen Deutschunterricht.

Trotz der neuen Förderung bleibt die Finanzierung von Flaks kritisch. Geld erhält der Verein aus insgesamt acht Töpfen, darunter auch vom Bezirk Altona. Der größte Teil der Einrichtung aber wird über Ein-Euro-Jobs finanziert, weshalb die Zukunft von Flaks ab Juli wieder auf wackeligen Füßen steht. Dann werde entschieden, ob die Jobs weiter finanziert werden, erklärt Haubenreisser.

"Wir zittern jedes Jahr aufs Neue. Wenn diese Gelder wegfallen, würde Flaks unweigerlich ins Wanken geraten." Gestern nutzte sie die Gelegenheit, Bürgermeister von Beust auf das Problem hinzuweisen, der sich aber seinerseits "zuversichtlich" zeigte, dass der Verein auch 2008 die benötigten Gelder erhalten werde.