Hamburgs historische Speicherstadt liegt zwar schon seit fünf Jahren nicht mehr im Freihafen - doch ein 700 Meter langer Zollzaun trennt die alten Gemäuer noch immer von der Innenstadt. Seit gestern wird die gut 120 Jahre alte Metallsperre nun abgebaut. Mit Flex und Bolzenschneider trennten Bauarbeiter die ersten Streben heraus. Zunächst sollen rund 60 Meter zwischen Kibbelsteg- und Jungfernbrücke fallen, die restlichen 640 Meter werden im Laufe des Jahres fallen, teilte die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt mit.

Grund der mit dem Denkmalschutzamt abgestimmten Aktion laut Behörde: ein ungehinderter Blick von der City auf die Speicherstadt. Innenstadt, Speicherstadt und die dahinter liegende HafenCity sollen "baulich und im Bewusstsein" der Menschen zusammenwachsen.

Allerdings wird der Zollzaun nicht überall ganz abgeflext, an Stellen, wo er direkt am Wasser liegt, soll er als Schutzgeländer auf 1,10 Meter gekürzt werden. Notwendig ist der Zaun allerdings seit 2003 nicht mehr, nachdem Speicherstadt und HafenCity aus dem Freihafen entlassen worden waren. Künftig könnte sich das zollfreie Hafengebiet noch weiter verkleinern. Hintergrund: Die Zollstationen werden für den Straßenverkehr immer mehr zum Flaschenhals. Eine Entscheidung dazu wird noch in diesem Jahr erwartet.