Der Nervenkrieg um den Bau des Diakonieklinikums in Eimsbüttel geht weiter. Die "Initiative gegen die Bebauung des Sparbierplatzes" klagt jetzt gegen die erst vor knapp einem Monat erteilte Baugenehmigung für das Großkrankenhaus, in dem die Kliniken Alten Eichen, Bethanien und Elim zusammengeführt werden sollen. Zur Begründung heißt es unter anderem, die Initiative fühle sich zu diesem Schritt ermutigt, weil das Bauvorhaben "mehr denn je" umstritten sei. Bei der Inititative ist man sich auch sicher, dass bei den politischen Parteien bereits "Ausstiegsszenarien" zirkulieren. "Es hat sich gezeigt, dass niemand dieses Klinikum vermisst", heißt es dazu auf einem Flugblatt. "Es ist dem Senat in sechs Jahren seiner Amtszeit nicht gelungen, sein Vorzeigeprojekt zu verwirklichen, kein Patient hätte einen Nachteil, wenn es nicht gebaut würde."

Skurril: Erst Anfang Dezember hatte der Geschäftsführer des Klinikums, Jörn Wessel, die Initiative verklagt und ihr untersagen lassen, Behauptungen aufrechtzuerhalten, durch die sich die Betreiber verunglimpft sehen. Die Initiative hatte, wie berichtet, in einem Flugblatt unter anderem behauptet, der hinter dem Projekt stehende Konzern Agaplesion sei für extreme Niedriglöhne bekannt.

Dem neuen Rechtstreit sehen beide Seiten - wieder einmal - gelassen entgegen. "Wir sehen uns ermutigt und hoffen, dass die Vernunft siegt", so Regina Behrendt von der Initiative. Jörn Wessel verwies darauf , dass die Initiative faktisch eine Unterlassungserklärung eingereicht habe, die innerhalb von sechs Wochen begründet werden müsse. "Unsere Planungen sehen wir nicht gefährdet", so Wessel, "im Frühjahr ist Baubeginn." Auch der Sprecher der Gesundheitsbehörde, Rico Schmidt, gibt sich gelassen: "Die Klage hat keine aufschiebende Wirkung, also bleibt alles im Zeitplan."