Das Gehirn arbeitet wie ein Computer, sagen Mediziner. Irgendwann sei der Akku leer. Die Folge: Blackout, Burnout. Doch wie lässt sich das verhindern? Zum Beispiel mit einer Pause vom Stress, mit einem sogenannten Sabbatjahr. In den Niederlanden wurde das Recht auf eine berufliche Auszeit gerade erst gesetzlich verankert. In Hamburg gibt es dieses Modell der Teilzeitarbeit zumindest für Beamte und städtische Angestellte seit Ende der Neunzigerjahre. Das Prinzip: Ein freies Jahr wird über einen Zeitraum von bis zu sieben Jahren angespart. Spart man beispielsweise vier Jahre auf die Auszeit, dann bedeutet das: Zwei Jahre arbeiten und nur jeweils Dreiviertel des Jahresgehalts verdienen. Dann ein Jahr aussetzen bei Dreiviertel des Gehalts und im ersten Arbeitsjahr nach der Auszeit wieder nur Dreiviertel des Gehalts verdienen. Nach Angaben von Volker Bonorden, Leiter des Personalamts, machen derzeit 768 von 64 000 Beamten und städtischen Angestellten ein Sabbatjahr - 80 Prozent davon sind Lehrer. "Die meisten sparen das freie Jahr über sieben Jahre an", sagt Bonorden. Weil dann in den Jahren vor der Auszeit nur ein Siebtel des Jahresgehalts fehle. Kai-Uwe Ohlberg (48), Richter am Amtsgericht Barmbek, hat sein erstes Sabbatjahr vor sieben Jahren genommen. Ab November ist er erneut für zwölf Monate freigestellt: "Das sollte jeder machen, denn ein Sabbatjahr motiviert doppelt." Davor freue man sich auf die Auszeit, danach auf den Job. "Man geht wieder frisch ans Werk, überdenkt manche Routine ganz neu", sagt Ohlberg. "Das Sabbatjahr hilft Arbeitnehmer und Arbeitgeber", sagt er.

In seiner ersten Auszeit hat Ohlberg an der Universität Philosophie-Seminare besucht, im Herbst will er für fünf Monate nach Australien und Neuseeland reisen. "Endlich habe ich Zeit. Ich war es satt, meine Freizeit seit dem Kindergarten nur noch in Stunden zu messen", sagt der Jurist.

Und wie haben Freunde auf das Sabbatjahr reagiert? "Unterstützend - und ein bisschen neidisch", sagt Ohlberg. "Denn in den meisten Firmen wird den Mitarbeitern so etwas leider noch nicht ermöglicht. Dabei glaube ich sicher, dass Teilzeitmodelle das Burnout-Risiko senken."