Die Globalisierung findet immer neue Nischen, diesmal in Rothenburgsort: Zu Tausenden türmen sich auf Hinterhöfen an der Billstraße ausgediente Computerbildschirme, Elektroherde und Kühlschränke. Sie warten darauf, in die Dritte Welt verschifft zu werden. 20 bis 30 Container, so ein Händler, gehen jeden Monat allein nach Westafrika. Was die Wohlstandsgesellschaft ausgespuckt hat, will man dort reparieren und noch ein paar Jahre nutzen.

"Illegalen Müllexport" nennen es deutsche Umweltschützer. Hamburgs Umweltbehörde hält dagegen: "Das meiste ist korrekt als Handelsware deklariert." Jedenfalls blüht das Geschäft auf der Rester-Rampe in Rothenburgsort derart, dass in vielen armen Ländern die Billstraße inzwischen "sehr bekannt ist - mehr als St. Pauli", sagt ein afghanischer Geschäftsmann.