Auch der warme Frühling lässt Tiere früher als üblich aktiv werden. Experte vom Pflanzenschutzamt der Uni gibt wichtige Tipps.

Sie nagen und saugen, knabbern, verkleben und spinnen ein. Und treiben mit alledem Gartenbesitzer in die Verzweiflung. Unsere Insektenwelt ist durch den milden Winter und die warmen Temperaturen im April frühzeitig aktiv geworden und zahlenmäßig stark aufgestellt. Manche sind nur lästig, andere schädigen die Pflanzen. Das Abendblatt stellt die auffälligsten Plagegeister vor.

Gartenbesitzer fürchten sie: die Rhododendron-Zikade. Sie ist der Verursacher des Knospensterbens. Die blassgelben Jungtiere des ein Zentimeter langen, grünen Insektes mit den auffälligen orangeroten Streifen sind jetzt gerade frisch geschlüpft. "Ab Mitte, Ende Juni werden sie mit der Eiablage an den Rhododendron-Knospen beginnen", sagt Gregor Hilfert vom Pflanzenschutzamt der Universität Hamburg. Eine Bekämpfung sei jetzt noch am besten möglich, weil die Jungtiere noch nicht so agil sind wie die erwachsenen Zikaden.

Besonders auffällig präsentiert sich die Wollige Napfschildlaus. Ihre Eisäcke überziehen Baumstämme, zum Beispiel die der Silberlinden am Jungfernstieg, mit zigtausend weißen Punkten. Hilfert: "In ein bis zwei Wochen schlüpfen die Larven, die dann an den jungen Trieben saugen und die Pflanzen damit schwächen." Deshalb greifen Gartenbesitzer am besten jetzt zur Bürste und entfernen die Eisäcke mechanisch.

Auf einer Länge von 600 Metern sind gerade am Flughafen Eiben neu gepflanzt worden. Und schon ist der Käfer drin. Die Larven des gefurchten Dickmaulrüsslers, eines Rüsselkäfers, fressen an den Wurzeln. Hilfert: "Zur Bekämpfung können Nematoden eingesetzt werden. Diese werden mit dem Gießen in den Boden gebracht und töten die Larven ab."

Schließlich sind da noch die eingesponnenen Bäume und Sträucher. Verantwortlich dafür sind Schmetterlingsraupen aus der Familie der Gespinnstmotten. Hilfert: "Die Raupen fressen in Gruppen und erzeugen dabei Gespinste um sich herum." Doch selbst ein Kahlfraß schädigt die Pflanzen nicht nachhaltig.

Auch für die natürlichen Feinde der Insekten, die Spinnen, scheint es ein gutes Jahr zu werden. Das hofft jedenfalls Prof. Jutta Schneider vom Zoologischen Institut der Uni Hamburg: "Gerade sieht man überall winizge Jungspinnen, die aus ihren Kokons geschlüpft sind." Hoffentlich haben sie Appetit auf Blattlaus und Co. Weitere Infos gibt es unter: www.pflanzenschutzamt-hamburg.de im Internet.