Die Fraßtätigkeit ihrer Raupen verwandelt im Stadtgebiet die Weißblühende Rosskastanie vorzeitig in welke, braune Bäume: Die Kastanien-Miniermotte. Bürgerinitiativen und Schulpaten für Bäume haben den Kampf gegen das Insekt aufgenommen (wir berichteten). Mit Lockstoff-fallen wollen die Bürger möglichst vielen Faltern den Garaus machen. So auch an der Wählingsallee in Schnelsen.

Rechtsanwalt Dr. Bernhard Nissen (67) ist einer von rund 50 Anwohnern, die sich zum Aufhängen der Fallen entschlossen haben. "Jeder von uns hat eine Falle, manche auch zwei Fallen finanziert, die wir in 70 Rosskastanien aufgehängt haben", sagt er. "Wir wissen, dass das nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist und den Befall nicht verhindert. Aber wir wollen damit der Stadt zeigen, dass sie jetzt am Zug ist." Deshalb hat er sich auch mit einem offenen Brief an die Umweltbehörde und die Hamburger Stadtreinigung gewandt. Nissen: "Eine ganz klare Forderung ist, dass die Stadtreinigung Säcke mit befallenem Kastanienlaub, das von den Bürgern zusammengefegt wird, kostenlos entsorgt." Denn das Verbrennen des Laubes ist der wirksamste Weg im Kampf gegen das Insekt.