Erst kam es zu einem Streit, dann fielen Schüsse. Bei einer Auseinandersetzung im Eros-Laufhaus auf der Reeperbahn wurde gestern Morgen ein 42 Jahre alter Mann durch einen Schuss am Bein verletzt. Bei dem Verletzten soll es sich nach unbestätigten Angaben um ein Mitglied der berüchtigten Hells Angels handeln.

Tobt ein Bandenkrieg auf St. Pauli? Sicher ist: Die Rockergruppe ist seit Ende der 80er-Jahre verboten, aber ihre Macht auf dem Kiez hat sie wohl nie ganz verloren. Die Ermittlungen des LKA laufen auf Hochtouren.

Zeugen berichteten von einem Streit zwischen zwei Männern und ihren Freunden in einer Kneipe an der Großen Freiheit. Gegen 5.45 Uhr soll die Gruppe dann in das Eros-Laufhaus gegangen sein. Kurz darauf fielen die Schüsse.

Polizisten konnten in der Nähe des Bordells einen Deutschen (21) und einen 30-Jährigen mit bosnisch-herzegowinischer Staatsangehörigkeit festnehmen. Weitere Ermittlungen führten zu einem 26 Jahre alten Libanesen, der einer der Hauptbeteiligten in dem Streit gewesen sein soll. Er ist der Polizei bekannt, soll schon mehrere Gewalttaten verübt haben. Das Mobile Einsatzkommando konnte ihn in seiner Wohnung in Maschen (Landkreis Harburg) festnehmen. Zu den Vorfällen auf dem Kiez schweigt der Mann bislang eisern.

Gegen 8 Uhr meldete sich der Verletzte, der vermeintliche Hells Angel, im Krankenhaus Eilbek und ließ die Schusswunde behandeln. Ärzte alarmierten die Polizei. Auch der Verletzte schweigt. Die Ermittler nehmen Zeugenhinweise unter Tel. 428 65 67 89 entgegen.